Anker Solix Solarbank im Test: Balkonkraftwerk-Speicher für 799 statt 1200 Euro

Anker Solarbank Aufmacher
Pro und Contra
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • einfache Installation
  • schicke App
  • Software-Schwächen kann
  • schwankende Einspeiseleistung
  • kein zweites MPPT-Modul
  • 3.0

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Wer bei seinem Balkonkraftwerk keine Energie verschenken will, der kann sich passenden Speicher kaufen. Wir testen die Anker Solix Solarbank. Die ist günstiger als die Konkurrenz, zeigt im Test aber auch Schwächen.

Balkonkraftwerke sind schwer im Trend. Das sehen wir nicht nur am Interesse an unseren Balkonkraftwerk-Themen, sondern auch in der echten Welt: An immer Balkonen, Fassaden und Dächern finden wir die mittlerweile günstigen Mini-PV-Anlagen. Das liegt auch daran, dass sie sich innerhalb weniger Jahre amortisieren und von da an bares Geld sparen.

Um tiefer in die Materie einzutauchen, empfehlen wir einen Blick in unseren Ratgeber Balkonkraftwerk mit und ohne Speicher ab 119 Euro: Amortisiert sich in 3 Jahren. Unsere Top 6: Die besten Balkonkraftwerke – Fachhandel besser als Discounter zeigt auf einen Blick, welche PV-Anlage sich wirklich lohnt.

Das Balkonkraftwerk Anker Solix (Testbericht) hat uns richtig gut gefallen. Folgerichtig findet es sich in der Bestenliste auf einem vorderen Platz wieder. Größter Kritikpunkt ist der hohe Preis. Doch wer den überschüssig von der Sonne eingefangenen Strom nicht direkt verbraucht, speist ihn ins öffentliche Netz ein und verschenkt ihn damit. Das verhindern zu PV-Anlagen passende Powerstations (Themenwelt), welche bei viel Sonnenschein einen Teil der Energie speichern und in der Nacht in das heimische Stromnetzwerk abgeben.

Bei der Solarbank zieht Anker die Preisschraube an. So kostet die Solarbank mit einer Kapazität von 1600 Wattstunden im Anker-Shop aktuell nur 799 Euro. Im August 2023 lag das Produkt noch bei 1.200 Euro.

Wir zeigen hier im Test der Anker Solarbank, ob sich ein Kauf dennoch lohnt. Große Konkurrenz bekommt Anker aktuell von Sunbooster (Testbericht). Platz 1 unserer Bestenliste der Balkonkraftwerk-Speicher belegt allerdings Zendure.

Die Anker Solarflow besteht im Gegensatz zum Zendure-Speicher aus nur einem Gerät. Die Installation ist entsprechend etwas einfacher. Zunächst verbindet man die Solarflow über zwei mitgelieferte MC4-Y-Kabel mit einem Mikrowechselrichter. Steckt der Mikrowechselrichter anschließend in der Schuko- oder Wieland-Steckdose, muss der Nutzer die MC4-Kabel der Solarmodule (oder des Solarmoduls) in die Ports der Solarbank stecken. Dafür liefert Anker Verlängerungskabel mit. Praktisch: Im Gegensatz zum Anker-Solix-Set (Testbericht) legt Anker diesmal auch das passende Werkzeug bei, um die MC4-Stecker wieder lösen zu können.

Die ganze Hardware-seitige Installation geht einfach von der Hand – wenn man vom hohen Eigengewicht der Solarbank absieht – und dauert keine zehn Minuten. Die Dokumentation ist vorbildlich. Wer will, kann auch zwei Solarbanks zusammenschließen, um die Gesamtkapazität auf 3200 Wattstunden zu erhöhen. Mehr ist aktuell nicht vorgesehen. Allerdings sollte die Kapazität bei Balkonkraftwerken mit 800-Watt-Wechselrichter auch vollkommen ausreichen.

Die Verarbeitung wirkt insgesamt vorbildlich. Die Anker Solarbank ist nach IP65 zertifiziert und sollte so jeden noch so lang anhaltenden Regen überstehen. Bei uns läuft sie nun seit etwa zwei Wochen. Wir haben sie bewusst mit den Anker-MI80-Wechselrichter und allen MC4-Kabeln im Regen stehen lassen. Probleme gab es dabei keine.

Trotzdem sollte man den Speicher nicht dauerhaft draußen stehen lassen. Abgesehen davon, dass im Winter ohnehin nicht viel zu holen ist, verträgt die Anker Solarbank keine Minustemperaturen. Diese können den Akku schädigen und damit seine Kapazität negativ beeinflussen.

Nach der Installation der Hardware ist die Software dran. Dafür lädt man die Anker-App herunter und verbindet sie mit der Solarbank. Für Journalisten stand zunächst nur eine Vorabversion bereit, damit sie möglichst früh mit dem Test beginnen konnten. Diese zeigte noch einige Fehler. Diese wurde mittlerweile zum größten Teil behoben. Die zum Testzeitpunkt aktuelle App-Versionsnummer beträgt 1.6.1, die Solarbank-Versionsnummer 1.2.7.

Die Anker Solarbank hat im Gegensatz zu Ecolfow Powerstream nur ein MPPT-Modul. Beide Solarmodule werden also wie ein Einziges behandelt. Bei dauerhafter direkter Sonnenstrahlung ist das irrelevant. Sollte jedoch eines der Solarmodule anders ausgerichtet oder zeitweise verschattet sein, kann sich das negativ auf die Gesamtleistung auswirken.

Wer einen PV-Anlagenzwischenspeicher nutzt, sollte ziemlich genau wissen, wie viel Grundverbrauch sein Haushalt tagsüber hat. Nun kann man über die App bestimmen, wie viel von den Solarpanels erzeugte Watt direkt in das Haus eingespeist werden, der Rest geht in den Akku. Die Hauseinspeisung sollte nie den Grundverbrauch des Haushalts übersteigen, sonst verschenkt man Strom an den Netzanbieter. Genau das sollte ein Speicher für Balkonkraftwerke schließlich verhindern.

Dabei erlaubt es die App, die für den Haushalt bestimmt Watt-Anzahl zwischen 150 Watt und 800 Watt festzulegen. Unter 150 Watt geht leider nicht. Wer also einen Grundverbrauch von unter 150 Watt hat, verschenkt trotz Speicher Energie. Das ist vielleicht nicht viel und fällt nicht groß ins Gewicht. Trotzdem widerspricht es der Grundidee eines Balkonkraftwerkspeichers. Standardmäßig liegt der Einspeisewert bei 200 Watt. Sobald es dunkel wird und die Paneele keine Energie mehr an die Solarbank liefern, speist der Anker-Speicher seine tagsüber gesammelte Energie ins Haus ein.

Andere Lösungen von Zendure und Ecolfow haben eine API, um mit smarten Steckdosen zu kommunizieren. Hängt an diesen etwa eine Waschmaschine, gibt der Speicher Energie frei, sobald diese Strom benötigt. Das ist bei der Solarbank nicht möglich. Ein weiterer Nachteil gegenüber anderen Speicherlösungen für Balkonkraftwerke: Um den Akku zu schützen, behält die Solarbank stets eine Restkapazität von 15 Prozent. Diese ist fix und kann nicht etwa per App heruntergeregelt werden.

Auffällig ist auch, dass Anker die Leistung nicht in Echtzeit anpasst, es kommt hier zu leichten Verzögerungen. Schiebt sich eine Wolke zwischen Sonne und Solarpanels, sinkt auch die Einspeisung ins Heimnetz. Dann kann es vorkommen, dass die Anker Solarbank trotz eingestellten Maximalwerts von 200 Watt diesen zeitweise überschreitet. Wer dann keinen Verbraucher im Haushalt hat, verschenkt Strom. Woran das liegt, wissen wir nicht. Wir hoffen an dieser Stelle auf ein Software-Update.

Außerdem kann die Solarbank die Sonnenenergie für den Haushalt nicht dynamisch auf den gewünschten Wert aufstocken. Soll die Anlage tagsüber 200 Watt einspeisen, die Panels liefern wegen wenig Sonne aber nur 100 Watt, dann werden auch nur 100 Watt ans Heimnetz abgegeben. Der Akku schaltet sich nicht dazu, um die 200 Watt zu erreichen.

Ebenso auffällig: Scheint die Sonnen nicht und die PV-Paneele geben nur wenig Leistung ab, dann zieht die Mini-PV-Anlage den kompletten Strom für das Heimnetz von Akku und schneidet die Solarpanels ab. Schon wieder wird etwas Energie verschenkt. Zumindest bei Dunkelheit gibt der Akku zuverlässig genau die zuvor bestimmte Energie ins Hausnetz ab. Zendure und Ecoflow kennen all diese Probleme nicht.

Die Solarbank kostet mit einer Kapazität von 1600 Wattstunden im Anker-Shop aktuell 799 Euro. Der reguläre Preis lag bei 1200 Euro.

Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte derzeit Strompreise vergleichen. Zum Dezember 2023 fällt die Strompreisbremse. Erwartungsgemäß werden dann die Strompreise wieder anziehen. Wir selbst wechseln daher gerade jetzt unsere Stromtarife. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 23 Cent statt 48 Cent pro kWh sichern – im Vergleich zu den Preisen im Januar 2023.

Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 9 Cent pro kWh statt zuletzt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im Heise Tarifvergleich.

Zunächst klingt die Speicherlösung für Balkonkraftwerk von Anker verlockend. Schließlich bietet keine andere Lösung ein derart gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 1,6 kWh für 1100 Euro ist eine echte Ansage! Auch die Installation ist einfach und die App ist gut.

Jedoch zeigen sich im Betrieb Schwächen. So könnte das fehlende zweite MPPT-Modul bei einer Teilschattierung eines Solarpanels zu Leistungseinbußen führen. Auch ist der Minimalwert von 150 Watt Heimeinspeisung einigen vielleicht zu hoch. Zudem kann die Solarbank bei wenig Sonne den gewünschten Einspeisewert nicht aus dem Akku aufstocken. Fällt die Leistung der Solarpanels unter einen gewissen Wert, kappt Anker die Solarpanels von System und speist zu 100 Prozent von Akku ein. Auch gibt es Leistungsschwankungen bei der Einspeisung.

Einige dieser Probleme könnten noch per Software-Update verschwinden. Wenn dem so ist, passen wir diesen Test an und korrigieren gegebenenfalls die Bewertung nach oben. Trotz dieser Schwächen könnte sich die Anker Solarbank für einige lohnen. Das liegt vor allem am geringen Preis des Speichers. Wer jedoch zum Beispiel schon eine passende Powerstation von Ecoflow zu Hause hat, der kann sie einfach über einen Tausch des Wechselrichters zum Balkonkraftwerk hinzufügen und benötigt gar keinen neuen Speicher.

Große Konkurrenz bekommt Anker aktuell von Sunbooster (Testbericht). Platz 1 unserer Bestenliste der Balkonkraftwerk-Speicher belegt allerdings Zendure.

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