Smartwatch

Apple Watch 6 im Test: Smartwatch-Primus für iOS

Smartwatches unterscheiden sich von klassischen Uhren in erster Linie durch ihre Verbindung zu einem Smartphone, meist per Bluetooth, manchmal per WLAN. Allen Geräten, egal ob Apple Watch (Testbericht) oder Samsung Galaxy Watch 3 (Testbericht) gemein ist, dass sie von einem Smartphone Informationen erhalten, etwa Benachrichtigungen oder die Konfiguration und Daten wie Schritte, Puls oder andere Informationen ans Handy zurückschicken können.

Der Begriff Smartwatch ist dabei so weit gefasst wie bei den Handys. Es gibt Uhren, die komplett offen sind, auf denen sich nahezu beliebige Apps installieren lassen und in denen sich eine breite Vielfalt von Funktionen nachrüsten lässt. Andere sind geschlossener, vielleicht haben die Hersteller einen eigenen App-Store oder es gibt gar keine Möglichkeit, Applikationen und neue Funktionen zu installieren.

Zu den offensten smarten Uhren gehören solche mit Google Android Wear OS oder Apple Watch OS. Wear OS ist dabei sogar noch etwas offener, Google hat einen beeindruckend großen App Store via Google Play, wie Geräte wie die Suunto 7 (Testbericht) oder die Mobvoi Tickwatch Pro (Testbericht), unserer Meinung nach die beste Wear-OS-Smartwatch) zeigen. Apple Watch OS, wie es etwa die Apple Watch Series 6 (Testbericht) nutzt, bietet ebenfalls viele nachinstallierbare Applikationen über den App Store, die Hürden für Entwickler sind allerdings etwas höher als bei Wear OS. Ähnlich sieht es bei Samsung aus. Das Unternehmen nutzt Tizen für seine Geräte, Smartwatches wie die Samsung Galaxy Watch 3 (Testbericht) stehen der Apple Watch kaum nach und sind deutlich günstiger. Die Samsung Smartwatches funktionieren mit Samsung Smartphones, aber auch mit allen anderen Android-Geräten. Apple dagegen verbindet seine Uhr nur mit dem iPhone.

Neben diesen Schwergewichten drängen viele weitere Hersteller in den Markt. Es gibt beispielsweise Apple-Watch-Klone ab 30 Euro, von diesen darf man aber natürlich nicht zu viel erwarten. Da ist es spannender zu sehen, was Hersteller selbst entwickeln. Oppo liefert etwa mit der Oppo Watch (Testbericht) eine tolle Uhr mit AMOLED-Display, die aber kaum zusätzliche Apps bietet. Ähnlich sieht es mit der Huawei Watch GT 2 Pro (Testbericht), der Huawei Watch 3 (Testberich) oder der Oneplus Watch (Testbericht) aus.

Eine moderne Smartwatch sollte ein paar Ansprüche erfüllen: Sie sollte sich problemlos mit dem Smartphone verbinden und Benachrichtigungen wie eingehende SMS oder Telefonanrufe signalisieren. Einige Geräte verfügen über ein Mikrofon, mit dem man den Anruf direkt am Handgelenk annehmen kann – die Qualität ist aber meist eher mittelmäßig. Dazu sollte sie die Zeit genau anzeigen, idealerweise mit anpassbaren Ziffernblättern. Außerdem sollte die Smartwatch die tägliche Bewegung überwachen, neben der Bewegung sollte die Uhr über einen Pulsmesser verfügen. Die Steuerung erfolgt bei Smartwatches meist über einen Touchscreen, der die Berührung erkennt und umsetzt. Viele haben ein paar Tasten an der Lünette, mit der man wichtige Funktionen auch ohne Touchscreen steuern kann.

Oft kommt ein LCD zum Einsatz, besser ist ein OLED oder AMOLED-Display. Diese haben sattere Farben und vor allem ein tieferes Schwarz. Dank Always-On-Displays kann man die Inhalte ständig anzeigen lassen.

Die meisten Geräte bringen weitere Funktionen mit. Einige etwa besitzen einen Musik-Player oder können Spotify steuern, andere haben einen integrierte Zahlfunktion, in die man kompatible EC- oder Kreditkarten laden kann. Health-Funktionen wie ein EKG, die Überwachung des Schlafs oder die Messung der Sauerstoffsättigung im Blut sind weit verbreitet, EKGs findet man aber vor allem bei den teureren Geräten wie der Fitbit Versa 3 (Testbericht) oder der Apple Watch (Testbericht). LTE-Module mit einer eSIM oder eigenen SIM-Karten erlauben der Uhr den direkten Zugriff aufs Internet. Das kann nett sein, ist in der Praxis aber vor allem Spielerei. GPS, Galileo oder Glonass sind bei höherpreisigen Uhren oft an Bord, viele Smartwatches oder Sportuhren nutzen das GPS im iPhone oder Android-Smartphone.

Damit sie bei einer Outdoor-Aktivität nicht sofort kaputtgeht, sollte die Uhr gegen Wasser und Staub geschützt sein, idealerweise mit einem IPXX-Zertifikat.

Leider gibt es bei den Uhren keinen Standard wie etwa USB-C. Die meisten Hersteller setzen auf Ladeschalen, in denen die Uhren liegen und magnetisch gehalten werden. Die Ladeschalen selbst werden mit einem USB-Netzteil verbunden und laden die Uhr mehr oder weniger schnell. Geräte wie die Apple Watch nutzen Alternativ auch kabelloses Laden über den Standard Qi. Damit kann man die Uhr auf ein Ladepad legen und lädt sie kabellose. Passende Geräte zeigen wir im Artikel Die besten Qi-Ladegeräte 2021: 27 Ladepads im Vergleichstest.

Die Übergänge zwischen einer Smartwatch und einer modernen Sportuhr sind meist fließend. Sportuhren wie die Garmin Venu 2 (Testbericht) sind aber oft noch mehr auf Training und Bewegung ausgerichtet. Sie haben fast immer eine breite Auswahl an Sportprofilen an Bord, zudem stecken die Hersteller viel in Sensoren zur Messung von Puls oder Sauerstoffsättigung. Bei Sportuhren dominieren eigene Betriebssysteme, mit denen die Anbieter lange Akkulaufzeiten schaffen. Ausnahme ist die Suunto 7 (Testbericht), die auf Google Wear OS setzt und leider auch fast täglich in die Ladeschale muss. Mehr Sportuhren zeigen wir in der Themenwelt Sportuhr und in der Bestenliste Sportuhren 2021: Top 10 der Multisportuhren für alle Sportarten.

Fitness-Tracker sind noch weiter komprimiert. Sie sind extra schmal und sehr günstig. Inzwischen müssen sie sich vor den Sportuhren oder Smartwatches nicht verstecken, die Messungen sind gut und für den Alltagssport reichen sie leicht. Der größte Vorteil ist der Preis, gute Geräte wie das Xiaomi Mi Band 5 (Testbericht) kosten unter 25 Euro. Mehr dazu in der Themenwelt Fitness-Tracker und in der Bestenliste 2021: Top-10-Fitness-Tracker ab 25 Euro.

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