Ende für das Nebenkostenprivileg: Alle TV-Streaming-Anbieter in der Übersicht

Nebenkostenprivileg

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Das sogenannte Nebenkostenprivileg, also die Umlage der Kabelfernsehkosten auf die Mieter, wird Mitte 2024 endgültig abgeschafft. Was das konkret bedeutet und welche Alternativen für Mieter bestehen, haben wir recherchiert.

Bislang konnten Vermieter die Kosten für den Kabelanschluss auf die Mieter umlegen, obwohl die Mieter diesen nicht nutzen. Die Abrechnung erfolgte mittels eines Sammelinkassos. Das bedeutet, dass die Kosten für den Kabelanschluss von individuellen Mietern oder Wohnungseigentümern über die Nebenkostenabrechnung an die Hausverwaltung entrichtet werden. Die Hausverwaltung leitet anschließend die entsprechenden Beträge an die Kabelnetzbetreiber weiter. Interessanterweise gilt diese Regelung nicht ausschließlich für den Fernsehempfang, sondern kann auch auf Internet- und Telefonanschlüsse angewandt werden.

Mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) ist damit nach dem Ende der Übergangsfrist ab dem 30. Juni 2024 Schluss. Eine gute Zusammenfassung bietet die Verbraucherzentrale auf ihrer Website sowie die deutsche Telekom. Hier werden unter anderem folgende Fragen beantwortet:

  • Was ändert sich für Mieter?
  • Woher weiß man, ob man betroffen ist?
  • Was passiert, wenn man sich für keinen TV-Anbieter entscheidet?

Mieter haben künftig die Wahl: Wollen sie weiter Kabelfernsehen nutzen oder lieber auf andere Übertragungswege umsteigen? Als klassische Alternativen zum Kabelfernsehen gibt es DVB-T2 und Satellitenfernsehen (Ratgeber). Beides erfordert neue Hardware und im Fall von Satellitenfernsehen auch noch eine mehr oder weniger aufwendige Installation der Schüssel.

Es gibt eine weitere Möglichkeit, aktuelle Fernsehprogramme auf dem Fernseher zu schauen: TV-Streaming. Hierfür gibt es viele Anbieter, insbesondere die Deutsche Telekom mit Magenta TV, Zattoo, Waipu.tv, Giga TV und andere. Dieses Angebot funktioniert ähnlich wie das Kabelfernsehen – statt über den Kabelanschluss kommt das Fernsehprogramm übers Internet. Man muss sich bei einem dieser Anbieter anmelden und bezahlt dann eine monatliche Gebühr.

Um zwischen den Programmen mit der Fernbedienung umschalten zu können, benötigt es Hardware, die an den Fernseher angeschlossen wird. Beispielsweise Magenta TV One, ein Apple TV, Amazon Fire TV Stick oder Waipu.tv 4K Stick. Natürlich lässt sich das TV-Streaming auch auf einem Smartphone, Tablet, Notebook oder PC nutzen und diesen per HDMI-Kabel an den Fernseher anschließen. Dann gibt es den Komfort mit der Fernbedienung allerdings nicht. Für die Nutzung benötigt man einen Internetanschluss – sonst nichts. Weitere Geräte dieser Art zeigen wir in der Top 5: Die besten 4K-Streaming-Sticks- und Boxen ab 40 Euro.

Internet-Fernsehen hat gegenüber klassischen Empfangswegen wie Kabel oder Satellit einige Vorteile. Die Flexibilität und die Kosten sind dabei die wohl wichtigsten Argumente. Mit TV-Streaming-Apps kann man Sendungen vor- und zurückspulen, pausieren, von vorn starten und natürlich auch aufnehmen, um sie später anzusehen – ähnlich wie bei einem Videorekorder.

Zudem haben die Streaming-Dienste in der Regel nur eine Kündigungsfrist von einem Monat. Man kann also flexibel zwischen den Anbietern wechseln. Auch paralleles Schauen auf mehreren Geräten und Downloads zur mobilen Nutzung sind bei den meisten Streaming-Anbietern möglich.

Im Folgenden geben wir einen Überblick zu den größten TV-Streaming-Anbietern in Deutschland. Das Angebot von Musik- und Video-on-Demand-Providern haben wir an anderer Stelle zusammengefasst.

Jeder öffentlich-rechtliche Fernsehsender ist auf dem Amazon Fire TV Stick kostenlos nutzbar. Erweitert man das Angebot noch mit den Privatsendern von Joyn (unter anderem Prosieben), Amazons eigenem TV-Dienst Freevee oder mit dem Angebot von Pluto TV (US-Sender und Spezialsender) hat man eine sehr üppige Auswahl an Fernsehprogramm – und zwar komplett kostenlos.

Nachteile gibt es auch: Einige Angebote sind nicht hochauflösend. Zudem spielen vorwiegend Freevee oder Pluto TV Werbung inmitten der Sendungen. Zusätzlich gibt es keine Aufnahmefunktion.

Das TV-Streaming-Angebot der Telekom heißt Magenta TV und bietet über 180 Sender, davon rund 100 in HD. Seit 15. Februar 2024 startet die Telekom mit neuen Paketen unter dem Namen Smart 2.0. Alle Pakete gibt es für sechs Monate bei 24 Monaten Laufzeit kostenfrei. Wer die Option auf monatliche Kündigung haben will, zahlt direkt den Vollpreis.

Das günstigste Paket Smart kostet derzeit effektiv 7,5 Euro im Monat, bietet 100 Stunden Aufnahmespeicher sowie drei parallele Streams.

Magenta TV Smartstream 2.0 kostet aktuell effektiv 11 Euro monatlich und bietet neben den über 180 Sendern RTL+ Premium, Netflix Standard (mit Werbung) und Disney+ (mit Werbung).

Wer Netflix und Disney+ ohne Werbung will, zahlt im Paket Magestream 2.0 effektiv 20 Euro im Monat.

Neben den Angeboten von der Telekom bietet nun auch der Shop Sparhandy die neuen Magenta-Abos an – teils mit hohen Rabatten:

Magenta TV Smart mit Premium-Zugang zu RTL+ kostet bei 24 Monaten Laufzeit nur 120 statt 240 Euro – also effektiv 5 Euro im Monat.

Magenta TV SmartStream samt Netflix, Disney+ und RTL+ mit Werbung ist in den ersten sechs Monaten kostenfrei und läuft dann bei monatlich 17 Euro für die restlichen 18 Monate weiter. Hier liegt der Effektivpreis bei 13 Euro – das Angebot von Telekom selbst ist somit derzeit besser.

Magenta TV Megasteam mit Netflix, Disney+ und RTL+ ohne Werbung gibt es ebenfalls die ersten sechs Monate kostenfrei. Danach läuft das Abo für 27 Euro im Monat weiter. Der Effektivpreis hier entspricht dem des Telekom-Angebots.

Wer weder Apple TV noch einen Fire-TV-Stick oder die Magenta TV-App nutzen will, kann sich die Hardware Magenta TV One für monatlich 5 Euro oder einmalig 169 Euro bestellen. Zum Lieferumfang gehört dann eine Fernsehbedienung mit Programmtasten, die entsprechenden Kabel, ein Netzteil sowie die Bedienungsanleitung beigelegt wird.

Auf einer eigenen Infoseite informiert die Telekom zudem, was sich für Mieter durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs konkret ändert.

Pro:

  • Größtes Angebot mit vielen Kombinationsmöglichkeiten
  • Eigener Streaming-Stick mit klassischer Fernbedienung

Contra:

  • Wer nur RTL+, Netflix oder Disney+ will, muss trotzdem für alle drei Dienste bezahlen

Auch das Angebot von Waipu.tv lässt sich sehen. Mit über 160 HD-Sendern und Features wie „waipen“ zum Umschalten zwischen Sendungen kann Waipu.tv mit seinem ehemaligen Konkurrenten Zattoo mehr als mithalten. Aktuell gibt es das Fernseh-Abo Perfect Plus samt Sky Wow Serien & Filme für 5 Euro im Monat.

Regulärt bietet das Einsteigerpaket Comfort für 7,50 Euro monatlich schon zwei parallele Streams, und 50 Stunden Aufnahme mit einem Monat Kündigungsfrist. Perfect Plus für 13 Euro im Monat bietet 246 Sender in HD, 64 Pay-TV-Sender, 100 Stunden Aufnahme und 4 parallele Streams. Das teurste Angebot Perfect Plus Netflix gibt es für 16 Euro monatlich enthält zudem das werbefinanzierte Netflix-Angebot mit 2 parallelen Streams in Full-HD. Wer Waipu.tv nicht gerade auf dem Notebook, Tablet oder Smartphone schauen will, was natürlich auch möglich ist, kann an den Fernseher ein Apple TV, Amazon Fire TV oder Google Chromecast anschließen und die Waipu.tv-App darauf installieren. Auch zahlreiche Smart-TVs bieten die App an.

Mit seinem eigenen Streaming-Stick (Testbericht) hebt sich Waipu.tv von der weiteren Konkurrenz wie Zattoo oder Vodafone Giga TV ab. Er bietet eine klassische Fernbedienung samt Programmtasten. Bestandskunden bekommen ihn derzeit für einmalig 35 Euro oder mit monatlicher Gebühr in einem Streaming-Paket.

Pro:

  • Zweitgrößtes Angebot mit vielen Kombinationsmöglichkeiten
  • Eigener Streaming-Stick mit klassischer Fernbedienung
  • Günstigster Anbieter

Contra:

  • Waipu-Streaming-Stick bietet nicht alle Funktionen wie Fire TV Stick

O2 TV ist exklusiv für O2-Mobilfunk- oder Internet-/Festnetz-Kunden erhältlich und basiert auf Waipu.tv. Es bietet jedoch derzeit ein preiswerteres Angebot als Waipu.tv, allerdings mit weniger HD-Sendern (über 130 gegenüber 158) und bietet vier parallele Streams. Das O2 TV M-Paket kostet 7 Euro pro Monat mit 100 Stunden Aufnahmespeicher, ist jedoch nur im heimischen WLAN nutzbar. Das O2 TV L-Paket für 10 Euro monatlich ermöglicht zusätzlich mobile Nutzung und Streaming im EU-Ausland. Beide Pakete sind flexibel ohne Mindestlaufzeit buchbar. Optional kann ein werbefinanziertes Netflix-Abo für insgesamt 13 Euro monatlich hinzugefügt werden, wobei im ersten Jahr keine zusätzlichen Kosten entstehen (Gesamtkosten 10 Euro/Monat). Das Abo bindet hier den Kunden aber für 12 Monate. Eine Kombination mit Netflix Premium ist ebenfalls möglich, wodurch sich die monatlichen Kosten auf 25 Euro erhöhen.

Pro:

  • Für O2-Kunden günstiger als Waipu.tv

Contra:

  • Auf Dauer teuer
  • Geringere Senderauswahla als Waipu.tv oder Magenta TV

Lange galt Zattoo als Favorit beim Internet-TV. Der Pionier punktet mit einer großen Sendervielfalt, einer zuverlässigen Streaming-Qualität und Support für fast alle Geräte. Hier gibt es keine eigene Hardware, stattdessen funktioniert die Zattoo-App auf vielen Smart-TVs, dem Apple TV, dem Fire TV (& Stick) von Amazon oder via Google Chromecast und Xbox One. Eine Übersicht aller Streaminggeräte, die Zattoo unterstützen, gibt es hier. Natürlich gibt es auch eine Zattoo-App für Android und iOS.

Bei Zattoo gibt es mehrere Pakete. Das günstigste Angebot Zattoo Smart HD für 6,50 Euro pro Monat enthält 166 Sender in HD, darunter auch Pro7, RTL, SAT.1, VOX, ARD, ZDF und ist monatlich kündbar. Nachteil: Hier lassen sich keine Aufnahmen programmieren, sondern nur das aktuelle Fernsehprogramm anschauen, pausieren und zurückspielen, bis die Sendung zu Ende ist. Die Nutzung ist nur auf einem Gerät gleichzeitig möglich. Zattoo Premium für 10 Euro im Monat bietet die gleiche Anzahl an Sendern, erlaubt aber zwei gleichzeitige Streams. Zattoo Ultimate für 14 Euro enthält ebenfalls zwar ebenfalls insgesamt 166 Sender, davon aber 41 in Full-HD und 125 in HD. Hier sind 100 Aufnahmen und 4 parallele Streams möglich.

Pro:

  • Großes Senderangebot

Contra:

  • keine eigene Hardware
  • Keine Kombinationsmöglichkeiten mit Netflix, Disney+, DAZN & Co.

Vodafone bietet unter dem Namen Giga-TV-App ebenfalls TV-Streaming an. Darin sind 54 TV-Sender in HD und 67 in SD enthalten, darunter die öffentlich-rechtlichen Sender und die meisten Privaten. Abonnenten können auf zwei Geräten gleichzeitig fernsehen und haben eine Mindestlaufzeit von nur einem Monat für 15 Euro. Die ersten sechs Monate sind kostenlos.

Zudem gibt es zwei Optionen in Form von Vodafone Premium und Vodafone Premium Plus. Bei Premium für zusätzlich 10 Euro im Monat gibt es 22 zusätzliche TV-Sendern in HD und bei Premium Plus noch einmal 19 weitere Sender für noch einmal 7 Euro monatlichen Aufpreis. Für Giga TV gibt es eine iOS- und eine Android-App und eine für Apple TV. Für Windows- und Mac-Rechner gibt es keine Möglichkeit, Giga TV zu nutzen. Aufnahme oder Restart einer laufender Sendung gibt es nicht.

Pro:

  • -

Contra:

  • keine eigene Hardware
  • Keine Kombinationsmöglichkeiten mit Netflix, Disney+, DAZN & Co.
  • winziges Senderangebot
  • Nutzung nur via Android, iOS und Apple TV möglich

Insgesamt zeigt der Trend deutlich in Richtung TV-Streaming. Egal, ob Flexibilität, Kosten oder mobile Nutzung – die Vorteile gegenüber Kabel, Satellit und DVB-T2 überwiegen. Unter den genannten Anbietern sticht Magenta TV mit einem besonders umfangreichen Leistungspaket, eigenen Serien und einer guten Preisgestaltung hervor. Waipu.tv ist der günstigste Anbieter und liegt leistungsmäßig zusammen mit Zattoo im oberen Mittelfeld. Wer waipu.tv favorisiert und O2-Kunde ist, sollte über seinen Mobil- oder Internet-Vertrag die gewünschte Option dazu buchen, da es dort etwas günstiger zu haben ist. Der Giga-TV-App von Vodafone fehlen wichtige Basisfunktionen wie die Aufnahmemöglichkeit und sie ist allgemein zu teuer im Vergleich.

Das Angebot von Musik- und Video-on-Demand-Providern haben wir an anderer Stelle zusammengefasst. Und wer sich für das Thema Satellitenfernsehen interessiert, findet hier unseren Ratgeber.

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