Lenovo Tab P11 Plus im Test: Media-Tablet mit guter Leistung und Akkulaufzeit

Lenovo Tab P11 Plus
Pro und Contra
  • tolle Verarbeitung 
  • gute Akkulaufzeit 
  • starker Sound
  • Display überzeugt nicht restlos
  • kein Fingerabdrucksensor
  • 4.0

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Das Lenovo Tab P11 Plus nutzt im Vergleich zum Vorgänger einen stärkeren Prozessor und kommt ab Werk mit Android 11. Der Test zeigt, ob sich das Upgrade lohnt.

Das Lenovo Tab P11 Plus ist eine verbesserte Variante des Lenovo Tab P11 (Testbericht). Im Prinzip greift das 11-Zoll-Tablet auf Teile der Hardware aus dem Lenovo Yoga Tab 11 (Testbericht) zurück. Im Vergleich zum Vorgänger kommt ein Mediathek-Prozessor zum Einsatz, zudem läuft auf dem Gerät standardmäßig Android 11. Wir haben uns das neue Tablet im Test zur Brust genommen und zeigen, was hinter dem Plus-Upgrade steckt.

Optisch gibt es kaum einen Unterschied zum Lenovo Tab P11, das Tablet setzt auf eine Bildschirmdiagonale von 11 Zoll. Das sorgt für mehr Bildfläche beim Streaming von Serien und Filmen. Dadurch ist es größer und schwerer als herkömmliche Tablets im 10-Zoll-Format. Das Gewicht fällt mit 490 Gramm recht üppig aus. Mit einer Abmessung von 258 x 163 x 7,5 Millimeter ist es zum Beispiel über 1 Zentimeter breiter als das Amazon Fire HD 10 Plus (Testbericht). Dennoch liegt es angenehm und griffig in der Hand.

Wie schon beim Tab P11 ist die Verarbeitung des Tablets ausgezeichnet und hochwertig. Das Gehäuse aus Aluminium ist auf der Rückseite im oberen Viertel zusätzlich gummiert. Unregelmäßige Spaltmaße sind keine zu finden. Der Druckpunkt aller Knöpfe ist fest und solide. Zur Einstellung der Lautstärke kommt keine Wippe zum Einsatz, sondern zwei separate Tasten links auf der Oberkante. Der Power-Button ist seitlich auf der kurzen Seite angebracht. Das verringert das Risiko, den Knopf versehentlich zu betätigen, wenn man nur die Lautstärke verändern will. Die Linse der Hauptkamera auf der Rückseite ist in einer kleinen Ausbuchtung eingebettet, die nur minimal herausragt.

Das Gehäuse verfügt zudem über eine Zertifizierung nach IP52. Das bedeute, es ist minimal gegen Staub in schädigender Menge und Tropfwasser bei einer Gehäuseneigung von bis zu 15 Grad geschützt. Bei einem Tablet ist eine IP-Zertifizierung nicht selbstverständlich.

Das Lenovo Tab P11 Plus nutzt ein LC-Display mit IPS-Panel bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz. Anders als bei Smartphones, sind höhere Bildwiederholraten bei Tablets in dieser Preisklasse noch kaum zu finden. Die große Bildschirmfläche im Breitbildformat ist vorteilhaft beim Ansehen von Filmen oder Serien.

Die Auflösung beträgt 2000 x 1200 Pixel, was zu einer Pixeldichte von 212 ppi (Pixel pro Zoll) führt. Das ist kein Spitzenwert, andere Android-Geräte in dieser Preisklasse bieten aber selten mehr. Da ein Tablet in der Regel nicht ganz so nah vor das Gesicht gehalten wird, fallen einzelne Pixel weniger deutlich auf. Eine höhere Auflösung bieten die etwas teureren Geräte Samsung Galaxy Tab S5e (Testbericht) mit 288 ppi sowie Huawei Matepad 11 (Testbericht) mit 276 ppi. Das iPad Air 4 (Testbericht) für über 500 Euro schafft 264 ppi.

Das Display bietet eine gutes und kontrastreiches Bild. Die Farben wirken allerdings etwas blass und zu unterkühlt. Bei der Videowiedergabe macht sich zudem ein störender Weißstich bemerkbar. Hier empfiehlt es sich, den Farbmodus in den Einstellungen auf „warm“ und „hell“ anzupassen. Deutlich besser ist im Vergleich das OLED-Display des Lenovo Tab P11 Pro (Testbericht).

Die maximale Helligkeit des Displays beträgt über 410 cd/m². Damit lässt sich das Display im Freien noch vernünftig nutzen, solange nicht die Sonne direkt auf den Bildschirm scheint. Ein Zertifikat für Widevine Level 1 ist zudem vorhanden. Das ist wichtig, um Inhalte aus Netflix, Amazon Prime Video oder Disney Plus mit 1080p (Ful HD) wiedergeben zu können.

Die Ausstattung bei den beiden Kameras auf der Vorder- und Rückseite entspricht dem Vorgängermodell. Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixel auf, die Frontkamera für Selfies oder Videochats bietet 8 Megapixel.

Mit der Hauptkamera gelingen bei gutem Lichtverhältnissen akzeptable Aufnahmen mit Schwächen bei den der Farbwiedergabe und Bilddetails. Es stellt sich ohnehin die Frage, wer mit einem 11-Zoll-Tablet fotografieren möchte. Die meisten Smartphones bis 200 Euro (Bestenliste) machen bessere Fotos.

Die vordere Kamera liefert ausreichende Bildqualität für Videochats, auch wenn das Bild dabei etwas blass erscheint. Das Bokeh im Porträtmodus bei Selfies gelingt ohne nennenswerte Fehler. Insgesamt mangelt es den Bildern der Selfiecam etwas an Bilddetails und Schärfe.

Der größte Unterschied zu Plus-Modell und Lenovo Tab P11 (Testbericht) zeigt sich bei der Wahl des Octa-Core-Prozessors. Das Lenovo Tab P11 Plus nutzt den Mediatek Helio G90T, der auch beim Lenovo Yoga Tab 11 (Testbericht) oder dem Smartphone Realme 8 (Testbericht) zum Einsatz kommt. Beim Benchmark-Test von PCmark erreichen wir 8100 Punkte. Das ist ein ordentlicher Wert und liegt fast auf dem Niveau des Lenovo Tab P11 Pro (Testbericht). Verglichen mit dem Lenovo Tab P11 (Testbericht) ist das sogar ein deutlicher Leistungszuwachs.

Die integrierte GPU Mali-G76 MC4 sorgt beim Benchmark-Test „Wild Life“ von 3Dmark für rund 1200 Punkte. Ein Tablet für Zocker ist das Plus-Modell zwar nicht unbedingt, für tägliche Aufgaben reicht die Leistung jedoch allemal aus.

Der Arbeitsspeicher unseres Testmodells beträgt 4 GByte RAM, zudem gibt es eine Variante mit 6 GByte. Der interne Speicher fällt mit 128 GByte ordentlich aus, außerdem ist eine Erweiterung per Micro-SD-Karte auf bis zu 1 TByte möglich. Das Tab P11 Plus verfügt wie der Vorgänger über einen Dockinganschluss für das Lenovo Keyboard-Pack. Der Lenovo Precision Pen 2 ist ebenfalls kompatibel mit dem Tab P11 Plus. Etwas schade: Der USB-C-Anschluss unterstützt lediglich den langsameren Standard USB 2.0. Das macht sich allerdings nur dann bemerkbar, wenn größere Datenmengen per Kabel verschoben werden.

Für drahtlose Netzwerke unterstützt das Lenovo Tab P11 Plus maximal Wifi-5. Hier wäre Wifi-6 schön gewesen. Eine Variante für Mobilfunknetzwerke gibt es derzeit nicht. Für kabellose Endgeräte bietet das Tablet Bluetooth 5.1. Einen Klinkenstecker für Kopfhörer ist nicht vorhanden.

Wie schon beim Yoga Tab 11 sowie dem Vorgängermodell machen die Lautsprecher beim Tab P11 Plus einen hervorragenden Eindruck. Diese unterstützten Dolby Atmos, was einen ausgeprägten Raumklang ermöglicht, sofern die Inhalte dafür ausgelegt sind. Über einen Fingerabdrucksensor verfügt das Tablet nicht. Die Entsperrung per Kamera erweist sich als weniger zuverlässig. Aufgrund der einfachen 2D-Technologie ist diese zudem nicht sonderlich sicher gegen Betrugsversuche mit Fotos. Daher empfiehlt sich eher die Nutzung einer PIN.

Als Betriebssystem kommt anders als beim Vorgänger Android 11 zum Einsatz. Lenovo verzichtet auf übermäßige Anpassungen. Wischt man nach rechts, offenbart das Tablet den „Entertainment Space“ von Google statt der von Android-Smartphones her bekannten News-Übersicht. Dort sind alle Unterhaltungs-Apps zusammengefasst. Ein zusätzlicher Button links oben am Screen ruft diesen Bereich ebenfalls auf. Der Sicherheitspatch ist aktuell und stammt aus Dezember 2021. Ob und wann ein Update auf Android 12 folgt, lässt sich nicht abschätzen.

Der LiPo-Akku des Tab P11 Plus bietet eine Kapazität von 7500 mAh. Beim Battery Test von PCmark braucht das Tablet knapp 10 Stunden, um bei einer mittleren Helligkeit von 200 cd/m² auf einen Akkustand von unter 20 Prozent zu kommen. Das ist ein guter Wert verglichen mit anderen Geräten. Der Vorgänger schafft bei diesem Test allerdings 1 Stunde mehr.

Das beigelegte Netzteil leistet 20 Watt. Damit ist das Tablet in knapp 2 Stunden aufgeladen, was für ein Tablet ordentlich ist. Kabelloses Laden über Induktion ist nicht möglich.

Die UVP für das Lenovo Tab P11 Plus liegt bei 299 Euro. Die Variante mit 6 GByte RAM kostet knapp 330 Euro. Das ältere Lenovo Tab P11 (Testbericht) mit 64 GByte ist zum Testzeitpunkt nur 50 Euro günstiger.

Das Lenovo Tab P11 Plus ist ein würdiges Upgrade des Vorgängermodells. Die CPU bietet adäquate Leistung, die für die meisten alltäglichen Aufgaben ausreichen sollte. Einen großen technischen Sprung macht das Plus-Modell aber nicht. Die Akkulaufzeit ist gut und die Verarbeitung hervorragend. Das LC-Display konnte uns nicht ganz überzeugen. Zudem wäre ein Fingerabdrucksensor ein schönes Feature gewesen. Der Preis erscheint uns ein wenig zu hoch für das Gebotene, dürfte aber mit der Zeit fallen.

Technisch identisch, aber mit einem praktischen integrierten Ständer ausgestattet ist das fast gleich teurere Lenovo Yoga Tab 11 (Testbericht) – fürs Streaming die etwas bessere Wahl. Ein deutlich besseres OLED-Display bietet das in die Jahre gekommene Samsung Galaxy Tab S5e (Testbericht). Eine technisch schwächere, aber günstigere Wahl wäre das Amazon Fire HD 10 2021 (Testbericht).

Noch mehr preiswerte Modelle zeigen wir im Ratgeber Die 10 besten Tablets bis 250 Euro – Lenovo und Samsung vor Blackview. Starke Alternativen gibt es zudem in der Top 10: iPad, Samsung oder Xiaomi? Die besten Tablets bis 500 Euro.

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