Motorola Moto G54 5G
Motorola bringt mit seinem Moto G54 5G mal wieder ein Smartphone auf den Markt, bei dem man richtig viel für sein Geld bekommt. Was Käufer für unter 200 Euro erhalten, zeigt sich im Test.
Motorolas G-Reihe ist bei TechStage ja fast schon ein Dauerbrenner. Unsere Erkenntnisse über diese Smartphone-Modelle schwankten bisher nicht allzu stark, Motorola gelang es bisher beinahe durchgehend, mittelmäßige bis gute Geräte auf den Markt zu bringen und für einen fairen Preis zu verkaufen. Dieses Muster wird auch beim Moto G54 5G nicht aufgebrochen – dieses Smartphone, das bereits für unter 170 Euro erhältlich ist, präsentiert sich als ausgewogenes Einsteigergerät. Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass hier solide Mittelklasse-Ausstattung zum Einsatz kommt. Im Test prüfen wir, was das preiswerte Gerät besonders gut kann und welche Abstriche gemacht werden müssen (Spoiler: sehr wenige).
Den Vorgänger Moto G53 5G (Testbericht) durften wir schon testen. Beim neueren Modell wurden so einige Schwächen, die wir beanstanden mussten, behoben. Besser gefallen hatte uns das Moto G73 (Testbericht), das besonders mit der exzellenten Akkulaufzeit punkten konnte. Weitere Alternativen zeigen wir in der Top 10: Die besten Smartphones bis 200 Euro.
Motorola ist auf einem Kunstleder-Trip, und wir finden es grandios: Bereits beim neuen Motorola Edge 40 Neo kam als Material für die Rückseite ein griffiges, haptisch hochwertiges und angenehmes Kunstleder zum Einsatz. Auch beim Moto G54 ist es verbaut, bei unserem Testgerät in einem freundlich-fröhlichen Zitronengelb (Motorola selbst beschreibt es als Mint Green). Der matt lackierte Kunststoffrahmen ist farblich ebenfalls darauf abgestimmt, was für ein stimmiges Gesamtdesign sorgt.
Dank des geringen Gewichts von 177 Gramm liegt es gut in der Hand, die abgerundeten Ecken verstärken diesen Effekt. In den beiden blauen Farbvarianten, in denen das Smartphone ebenfalls erhältlich ist, kommt eine glatte Kunststoffrückseite zum Einsatz; in diesen Farbvarianten sieht das Smartphone seinem Vorgänger sehr ähnlich. Die Verarbeitung passt in allen Fällen – es gibt keine scharfen Ecken, Kanten oder Spalte, die groß genug wären, als dass sich darin Schmutz oder Staub sammeln könnte. Hier hat Motorola alles richtig gemacht.
Auf der Vorderseite werden wir von einem 6,5 Zoll großen IPS-Panel begrüßt, das mit 2400 × 1080 Pixel auflöst – eine deutliche Verbesserung zum Vorgängermodell, bei dem wir die niedrige HD-Auflösung von 720p bemängeln mussten. Somit sind die dargestellten Inhalte auch wesentlich schärfer, was für ein besseres Gesamterlebnis mit dem Smartphone sorgt. Gleich geblieben ist die hohe Bildwiederholrate von 120 Hertz. Damit sind flüssiges Scrollen und Animationen garantiert.
Die Farbdarstellung ist erwartungsgemäß anstandslos, an die Schwarzwerte und Kontraste eines OLED-Displays kommt das LCD aber natürlich nicht heran. Und auch nicht an die Helligkeit: Mit gemessenen 530 cd/m² im Automatikmodus ist die Bildschirmhelligkeit eher am unteren Ende der Skala angesiedelt, sodass es teilweise schwierig sein könnte, Inhalte im direkten Sonnenlicht abzulesen. Alles in allem ist die Anzeige allerdings zufriedenstellend.
Eine Überraschung bietet sich beim Moto G54 bei der Kamera – sie ist angesichts des niedrigen Preises des Geräts ziemlich gut. Die verbaute Hauptkamera löst mit 50 Megapixel auf und hat eine Blende von f/1.8, eine optische Bildstabilisierung ist vorhanden. Bei guten Lichtverhältnissen schafft sie es, kontrastreiche und scharfe Aufnahme anzufertigen. Die Abbildung der Farben gelingt relativ gut, auch wenn diese stellenweise geringfügig blass wirken.
In dunkleren Szenen tut sich, wie es bei vielen anderen Budget-Smartphones auch der Fall ist, die Kamera des Moto G54 jedoch auch schwer – überraschenderweise allerdings nicht so schwer, wie es zu erwarten wäre. Sie schafft es, noch relativ lange ausreichend viel Schärfe in die Aufnahmen zu bringen. Die im Nachtmodus aufgenommenen Aufnahmen lassen sich für das Smartphone in seiner Preisklasse als recht gelungen bezeichnen.
Die mit 2 Megapixel auflösende Makro-Kamera hingegen ist im Prinzip kaum zu gebrauchen. Aber die Frontkamera mit 16 Megapixel hingegen kann mit ihren detaillierten Aufnahmen schon eher überzeugen. Videos werden nur in 1080p mit 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen – das ist in Ordnung.
War beim Vorgänger noch ein eher mittelmäßiger Snapdragon-Prozessor verbaut, kommt im Moto G54 ein neuerer MediaTek Dimensity 7020 mit acht Kernen und einer Taktfrequenz von bis zu 2,2 GHz zum Einsatz. Die wesentlich höhere Leistungsfähigkeit des Chips zeigt sich sowohl in den Benchmarks, als auch im Alltag: Im PCmark Work 3.0 kommen wir auf den starken Wert von rund 11.800 Punkten. Das sind beinahe 20 Prozent mehr als beim Vorgänger.
Im Alltag kommt das Gerät mit allen gängigen Aufgaben absolut problemlos zurecht, auch Multitasking ist dank 8 GByte Arbeitsspeicher keine Herausforderung. Auch viele einfache Spiele können mit dem Moto G54 gespielt werden, wobei es bei einigen 3D-Titeln Einschränkungen geben könnte, was die Bildrate oder Grafikqualität angeht. Dass der interne Speicher mit seien 256 GB Größe nun auch UFS-2.1-Speicher und damit wesentlich schneller ist, als der des Vorgängers, ist eine große Verbesserung.
Käufer erhalten mit dem Moto G54 ein Smartphone, das mit 5G, Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) und Bluetooth 5.3 ausgestattet ist. Das ist nicht zu beanstanden. Auch GPS mit GLONASS sowie NFC sind an Bord. Der Fingerabdrucksensor, der im Power-Knopf sitzt, reagiert schnell und entsperrt das Smartphone zuverlässig. Die verbauten Lautsprecher sind okay, aber nichts Atemberaubendes – das würde uns bei dem Preis auch überraschen. Die Sprachqualität beim Telefonieren war überraschend gut.
Das installierte Betriebssystem – Android 13 – ist mit Motorolas hauseigener Bedienoberfläche ausgestattet, die ziemlich nah an der originalen Android-UI liegt und somit gefällt. Schade und schwer zu akzeptieren finden wir, dass nur ein reguläres, großes Android-Update vorgesehen ist – die meisten Hersteller bieten für ihre Smartphones zwei Jahre Android-Updates an.
Der im Moto G54 verbaute Akku ist 5000 Milliamperestunden groß. Im PCmark Battery Test kommen wir auf ein Benchmark-Ergebnis von knapp unter 11 Stunden. Das ist in Ordnung. Im Alltagstest erreichten wir eine Bildschirmzeit von rund vier bis fünf Stunden. Bei leichter Nutzung reicht das für anderthalb Tage, bei normaler bis intensiver Nutzung sollte der Akku für einen ganzen Tag reichen. Aufgeladen wird mit 20 Watt – bei der Größe des Akkus bedeutet das leider eine Ladezeit von rund 2 Stunden, um von 20 auf 100 Prozent zu kommen. Das ist zu langsam, andere Smartphones in dieser Preisklasse schaffen das in der Hälfte der Zeit.
Das Moto G54 ist ab 170 Euro in den Farben Blau, Dunkelblau, Hellblau und Grün in der üppigen Speicherkombination 8/256 GByte erhältlich. Bis 200 Euro ist das Moto G54 5G derzeit das beliebteste Mobilgerät. Weitere gute Alternativen sind das Redmi Note 13 oder Samsung Galaxy A25. Weitere großartige Geräte in einer ähnlichen Preisklasse finden sich in der Top 10: Die besten Smartphones bis 200 Euro sowie Top 10: Die besten Smartphones bis 250 Euro.
Die Intensität der Zufriedenheit, die man nach einer Kaufentscheidung verspürt, hängt immer davon ab, welche Erwartungen und Ansprüche man an das erworbene Produkt vor dem eigentlichen Kauf gestellt hat. Beim Moto G54 ist es allerdings noch etwas spannender – denn das Handy dürfte selbst die Nutzer, die zu hohe Erwartungen hatten, nicht enttäuschen. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um das beste Smartphone, das man aktuell für unter 200 Euro bekommt. Das Display ist klasse, wenn auch etwas dunkel, die Performance überdurchschnittlich gut, dazu kommt eine recht gute Akkulaufzeit und ein hochwertiges Design. Es fällt überaus einfach, eine Kaufempfehlung auszusprechen.
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