Jackery Explorer 1000 im Test: Powerstation zum Tiefstpreis von 499 statt 1320 €

Jackery_Explorer_SolarSaga
Pro und Contra
  • hohe Kapazität und Leistung
  • viele Anschlussmöglichkeiten
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • hoher Preis
  • Lüfter ab 50 W Abgabeleistung
  • nicht alle Zugänge gegen Dreck geschützt
  • 4.5

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Die Jackery Explorer 1000 ist ein mobiler Stromspeicher und Solargenerator mit 230-Volt-Anschlüssen und einer Kapazität von über 1000 Wh. Wir haben die Powerstation zusammen mit dem Solarpaneel Solarsaga 100 getestet.

Powerstations mit Solargenerator ermöglichen eine autarke und mobile Stromversorgung fernab des Stromnetzes. Das Laden des internen Akkus geschieht wahlweise per Netzteil oder mithilfe eines Photovoltaik-Paneels. Dank vieler Anschlussmöglichkeiten und hoher Leistung bieten sich die Geräte nicht nur für Camping und Freizeit, sondern auch für Job oder als Notstromversorgung an.

Dieser Test gehört zu den Themenwelten Outdoor und Camping. Hier zeigen wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern, Ferngläser mit Entfernungsmesser oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte.

In diesem Einzeltest hat sich die Redaktion die Powerstation Modell Jackery Explorer 1000 vorgenommen. Das Testgerät hat uns der Amazon-Shop des Herstellers zusammen mit dem Solarpaneel Jackery Solarsaga 100 zur Verfügung gestellt. Neben dem integrierten Solargenerator und einer Kapazität von über 1000 Wh lockt die Explorer-Serie mit hoher Dauerleistung und ordentlicher Ausstattung.

Zum Testzeitpunkt Anfang 2022 kostete die Jackery Explorer 1000 noch satte 1320 Euro. Zwar stehen Qualität und Leistung klar auf der Haben-Seite des Herstellers, günstige Preise aber weniger.

Das hat sich endlich geändert. Bei Amazon ist die Jackery Explorer 1000 aktuell auf 799 Euro reduziert – was hinsichtlich des Preisverlaufes noch kein Schnäppchen wäre. Zusätzlich gibt es allerdings einen 300-Euro-Coupon zum Anklicken. Dann sinkt der Preis auf das Allzeittief von 499 Euro.

Die Explorer 1000 ist mit einer Größe von 33 × 23 × 28 cm sogar noch ein Stückchen größer als die kürzlich getestete Bluetti Poweroak EB70 (Testbericht), bietet aber auch etwas mehr Kapazität. Das Gewicht von rund zehn Kilogramm ist identisch zum Modell von Poweroak. Damit ist dieser Stromspeicher zwar noch mobil, aber keinesfalls für Wanderung oder Fahrradtour geeignet.

Das massive, orange-graue Kunststoffgehäuse der Powerstation hat einen feststehenden Handgriff an der Oberseite und hinterlässt einen stabilen Gesamteindruck. Die Verarbeitung ist einwandfrei und hochwertig. Während die Seitenteile, Firmenlogo und Teile der Frontpartie knall orange erstrahlen, ist der Rest in zurückhaltendem Anthrazit gehalten. Die weiße Beschriftung der Anschlüsse ist gut lesbar.

Alle Anschlüsse, die Power-Taster für Display, Wechsel- und Gleichstrom sowie das Statusdisplay sitzen auf der Längsseite. Lediglich die Notlampe und deren Power-Taster sitzen an einer der kurzen Gehäuseseiten.

Die Aufteilung der Elemente sieht folgendermaßen aus: Oben links befinden sich die zwei Eingänge zum Laden der Powerstation. Neben einem Rundstecker für KFZ- oder 230-V-Netzteil ist hier auch ein spezieller Anderson-Solar-Eingang vorhanden. Oben mittig sitzt die unbeleuchtete, aber bei Licht gut erkennbare Statusanzeige mit Akkukapazität, Ein- und Ausgangsleistung. Der Akkustand wird in ganzen Prozent angezeigt und ist somit angenehm exakt. Links unten befinden sich die Gleichstrom-Ausgänge in Form einer 12-V-KFZ-Dose (Zigarettenanzünder), zwei USB-C- und zwei USB-A-Anschlüssen (5V, 2,4 A und Quick Charge 3.0). Rechts davon sitzen die beiden AV-Steckdosen mit 230 V. Zwar sind Zigarettenanzünder und 230-V-Steckdosen mit weichen Kunststoffkappen verschlossen, die USB-Ausgänge und die Eingänge sind aber ungeschützt.

Zum Lieferumfang unserer Leihstellung gehören neben der Explorer 1000 noch zwei zusammenfaltbare 100-W-Solarpanels des Typs Solarsaga 100. Diese verfügen über praktische Tragegriffe und eine schicke und schützende Textilrückseite. Die Panels verfügen je über einen USB-A- (5 V, 2,4 A) und einen USB-C-Anschluss (5 V, 3 A) und einen 8-mm-Rundstecker mit einem rund zwei Meter langen Anschlusskabel, wie er auch in der Bluetti EB70 zum Einsatz kommt.

Um zwei Paneele zusammenzuschließen, hat der Hersteller noch ein Anderson-Adapterkabel beigelegt. Ein Netzteil war bei unserer Leihstellung nicht dabei, weshalb wir auf ein Netzteil eines anderen Herstellers zurückgegriffen haben.

Die Bedienung der Powerstation ist dank klarer Beschriftung selbsterklärend. Wer wissen will, wie viel Watt geladen oder ausgegeben werden, kann die Werte direkt ablesen. Das Display verfügt, anders als die Powerstation von Bluetti, über einen eigenen Power-Taster. Greift der Nutzer nicht ein, werden die Werte während der Nutzung dauerhaft angezeigt.

Wer die LED oder die Ausgänge für Gleich- und Wechselstrom ein- und ausschalten möchte, muss den jeweiligen Schalter für etwa zwei Sekunden drücken. Ob die Ausgänge aktiv sind, zeigt eine kleine LED im jeweiligen Taster. Gleichzeitiges Laden und Entladen der Powerstation ist zwar möglich, die Hersteller raten allerdings davon ab, weil diese Betriebsart die Lebensdauer der Akkus verkürzt.

Zunächst laden wir die Poweroak EB70 per Netzteil an der Steckdose auf. Etwa zwei Sekunden nach dem Einstecken springt das Display an und zeigt die eingehende Ladeleistung. Trotz einer Ladeleistung von 150 Watt bleibt die Explorer auch ohne laufende Lüfter kühl.

Nun beginnen wir mit den Belastungstests und stecken die Steckdosenleiste unseres Arbeitsplatzes direkt in die Jackery Explorer. Neben einem Macbook Pro, zwei 24-Zoll-Monitoren, Drucker und Telefon müssen auch noch Aktivlautsprecher und diverse USB-Verbraucher versorgt werden. Zwar schaltet sich sofort deutlich hörbar der interne Lüfter der Powerstation ein, die Leistung von kontinuierlich etwa 120 bis 140 Watt sind aber kein Problem.

Nach sieben Stunden ist die Kapazität der Powerbank auf drei Prozent gefallen und es wurden insgesamt 750 Wh abgegeben. Hinsichtlich der Kapazität von 1003 Wh entspricht das einem Verlust von rund 25 Prozent. Das wäre viel und so muss die Explorer 1000 zeitnah in einer zweiten Runde zeigen, was sie kann. In diesem zweiten Durchlauf nutzen wir nur kurzzeitig einen starken 230-Volt-Verbraucher (Toaster mit über 950 Watt) und ansonsten vorwiegend USB- und 12-Volt-Geräte. Da die Powerbank dieses Mal deutlich länger durchhält, lassen wir sie über Nacht laufen. Das Ergebnis am nächsten Tag überrascht. Laut unserer Messungen kommen wir dieses Mal auf knapp über 840 Wh, was einem Verlust von rund 16 Prozent entspricht. Wie unsere Recherchen bestätigen, hängt das mit den unterschiedlichen Verlusten bei der Bereitstellung von Gleich und Wechselstrom sowie bei unterschiedlichen Leistungen zusammen. Die höchsten Verluste treten demnach bei der Nutzung von niedriger Leistung von Wechselstrom auf. Am wenigsten Verluste gibt es bei der Nutzung von 12-Volt-Gleichstrom. Dementsprechend sind die Werte mit denen der Bluetti EB70 vergleichbar. Auch andere Hersteller sprechen von einer nutzbaren Kapazität von rund 85 Prozent.

Testweise schließen wir auch diverse Werkzeuge, unseren 50-Zoll-TV (LED) und verschiedene Küchengeräte an. Während Fernseher, Bohrmaschine, Heißklebepistole, Mixer und Eiswürfelmaschine problemlos funktionieren, kommt die Powerstation bei Kreissäge, Fritteuse und Induktionskochplatte mit 1800 bis 3000 Watt an ihre Grenzen. Wie vom Hersteller angegeben, sind zwar mehrere Sekunden lange Peaks bis zu 2000 Watt möglich, bei längerer Benutzung oder höherer Leistung schaltet sich die Explorer 1000 aber ab, was im Test gut funktioniert.

Bei einer Abgabeleistung über 50 Watt beginnt der Lüfter der Powerstation hörbar für Kühlung zu sorgen. Die Lautstärke in rund einem Meter Entfernung beträgt etwa 33 bis 35 dB, allerdings ist die Frequenz deutlich weniger nervig als die vom im Test genutzten Netzteil. Bei Lärm erzeugenden Verbrauchern ist solch ein Lüftergeräusch unproblematisch. Zum Laden des Equipments über Nacht sollte das Gerät trotzdem nicht direkt nebenan stehen. Schade. Hier hätten wir uns einen Flüster-Lüfter oder besser lautlosen Betrieb erwartet. 50 Watt sind zwar schon recht ordentlich, ein lautloser Betrieb bis etwa 100 Watt hätte uns aber besser gefallen.

Das Laden der Powerstation mit den mitgelieferten Photovoltaik-Paneels testen wir ebenfalls. Der Hersteller gibt an, dass die Explorer 1000 mit den zwei 100-Watt-Solarmodulen etwa acht Stunden zum vollständigen Laden benötigt. Im Test verwenden wir beide Paneele zusammen mit dem Adapterkabel. Mit zaghafter und noch wenig durchsetzungsfähiger Frühlingssonne und zwei Solarmodulen haben wir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen knapp drei Stunden länger als die Herstellerangabe benötigt. Bei besserer Witterung und optimaler Ausrichtung halten wir die Ladezeit von acht Stunden aber für realistisch. Das Nachladen funktioniert auch nur mit einem einzigen Modul, dann dauert der Ladevorgang allerdings entsprechend doppelt so lang.

Das Laden mit dem Netzteil (150 Watt Input) dauert im Test ebenfalls eine vergleichbare Zeitspanne, was nach unserem Geschmack sehr lang ist. Nach einer Stunde lag die Kapazität bei 17 Prozent, nach drei Stunden und 15 Minuten war der Akku zur Hälfte geladen und nach sechs Stunden sind 90 Prozent erreicht. Wie üblich dauern die letzten 10 Prozent relativ lange, sodass die vollständige Aufladung erst nach 7 Stunden und 45 Minuten abgeschlossen war.

Die Jackery Explorer ist in drei unterschiedlichen Varianten erhältlich. Neben der Explorer 1000 sind noch zwei kleinere Modelle mit lediglich einer 230-Volt-Steckdose und weniger USB-Anschlüssen verfügbar. Die Explorer 1000 kostet im Amazon-Shop des Herstellers 1320 Euro. Die Explorer 500 mit einer Dauerleistung von 500 Watt und einer Kapazität von 518 Wh gibt es für 660 Euro. Und die Explorer 240 ist mit 240 Wh und einer Dauerleistung von immerhin 200 Watt ein Schnäppchen für 300 Euro.

Das Solarmodul Solarsaga 100 ist einzeln 330 Euro erhältlich. Hier lohnt sich der Blick in den Hersteller-Shop, wo es regelmäßig reduzierte Bundles aus Solarmodul und Powerstation gibt. Die Leistung, Kapazität und hohe Verarbeitungsqualität der Explorer 1000 und der Solarmodule Solar Saga 100 rechtfertigen den zugegebenermaßen hohen Anschaffungspreis. Alternative faltbare Solarpanels anderer Hersteller funktionieren ebenfalls und sind mit 100 Watt ab etwa 200 Euro erhältlich.

Die Jackery Explorer ist eine tolle Powerstation und in Kombination mit dem Photovoltaik-Modul Solarsaga eine leistungsfähige und qualitativ hochwertige Möglichkeit, sich autark mit Strom zu versorgen. Die vielen Anschlussmöglichkeiten, die hohe Dauerleistung von 1000 Watt und die Kapazität von knapp 1000 Wh rechtfertigen den Preis. In Kombination mit dem Solarpaneel ist die Explorer prädestiniert für Camper, Bootsfahrer oder Hüttenbesitzer. Aber auch als Notstromversorgung oder zum Aufladen der Ausrüstung im Pkw ist das Modell gut geeignet.

Wirklich sinnvoll ist die Anschaffung aus unserer Sicht aber nur in Kombination mit einem Solarpaneel. Ansonsten kann man sich auch für eine Powerstation ohne Solargenerator entscheiden. Mehr dazu im Ratgeber Notstrom ohne Lärm: Powerstations mit Akku und Steckdose.

Wer beim nächsten Besuch am Baggersee oder Campingplatz nicht auf Eiswürfelbereiter und Standventilator verzichten will, bekommt mit dem Jackery Explorer viel Leistung bei einer angemessenen Qualität. Soll die Powerstation auch nachts im Zelt arbeiten, muss man bedenken, dass die Lüfter ab spätestens 50 Watt hörbar anspringen. Wer auch mit etwas weniger Kapazität auskommt, sollte sich alternativ die kleinere Explorer 500 oder die Bluetti EB70 (Testbericht) ansehen. Zweitere hat zwar eine ungenaue Restkapazitätsanzeige und nur 716 Wh, ist mit rund 630 Euro aber auch deutlich günstiger. Wer plant, Verbraucher mit mehr als 1000 Watt zu betreiben, muss sich ebenfalls nach einer Alternative umsehen oder den Test der Powerstation von Ecoflow abwarten.

Weitere Artikel zu den Themen Outdoor und Camping zeigen unsere Themenwelten. Hier haben wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern getestet, Ferngläser mit Entfernungsmesser ausprobiert oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte.

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