Kamera-Drohne DJI Mavic Mini im Test: klein, gut und günstig

Kamera-Drohne DJI Mavic Mini im Test: klein, gut und günstig
Pro und Contra
  • sehr günstig
  • gute Flugeigenschaften und Bildqualität
  • lange Flugzeit
  • wenig automatische Aufnahmemodi
  • keine Hinderniserkennung
  • kein RAW-Format
  • 5.0

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Die DJI Mavic Mini hat GPS, eine hochauflösende Kamera und 3-Achs-Gimbal an Bord. Wir haben getestet, wie sich die 249 g leichte Drohne mit einer Flugzeit von 30 Minuten in der Praxis schlägt.

Drohnen für Luftaufnahmen sind bei für Hobby-Piloten sehr beliebt. Top-Modelle wie die DJI Mavic 2 Zoom (Testbericht) kosten allerdings mehr als 1000 Euro. Für Profis und Berufsfotografen sind solche Preise in Ordnung, doch für Hobby-Regisseure ist das häufig zu viel. Das haben auch die Hersteller verstanden; so gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an Einsteiger-Drohnen. In diese Kategorie fällt auch die DJI Mavic Mini, die TechStage getestet hat.

Die Mavic Mini sieht auf den ersten Blick tatsächlich aus wie eine geschrumpfte Version der Mavic-2-Serie (Kaufberatung) . Der hellgraue Copter verfügt über den beliebten Klappmechanismus der Motorenausleger, kraftvolle Brushless-Motoren, eine Kamera und ein Drei-Achs-Gimbal zur Bildstabilisierung. Das Design der verbauten Kamera erinnert an die Gimbal-Kamera Osmo Pocket von DJI (Testbericht) . Beim Transport sind Kamera und Gimbal durch eine Kunststoffabdeckung vor Beschädigungen geschützt.

Die Mavic Mini ist auf ein möglichst niedriges Fluggewicht getrimmt. Das ermöglicht die lange Flugzeit und erlaubt weniger stabile Komponenten. Die Arme sind beispielsweise innen hohl; das darin liegende Motorkabel ist nur mit Schaumstoff verdeckt. Trotz der insgesamt etwas filigran wirkenden Konstruktion hinterlässt die Drohne einen stabilen Gesamteindruck. Durch das niedrige Gesamtgewicht von 249 g sollte die Mavic Mini auch leichte Abstürze überstehen.

Anders als bei den bisherigen Mavic-Modellen sind diesmal zweiteilige Klapp-Propeller verbaut, wie wir sie bisher nur von der Parrot Anafi (Testbericht) kennen. Diese sind leichter als die bisherige Konstruktion. Außerdem verursachen sie deutlich weniger Fluglärm als DJI Mavic 2 (Testbericht) oder DJI Spark (Testbericht) . In der Praxis zieht man so weit weniger Aufmerksamkeit auf sich.

Im zusammengeklappten Zustand misst die Drohne gerade einmal 130×80×60 mm. Auseinandergeklappt betragen die Abmessungen 150×190×60 mm. Die Diagonale von Motor zu Motor liegt dann bei 213 mm. Damit ist die Mavic Mini ein Ideechen größer als die DJI Spark mit den Abmessungen 143×143×55 mm. Aber deutlich kleiner als die Mavic 2 mit den Maßen 322×242×84 mm.

Die Ausstattung der Mavic Mini ist zwar nicht mir der teuren Mavic-2-Serie vergleichbar – trotzdem ist sie in dieser Preis- und Größenklasse ungeschlagen gut. Neben GPS und Glonass sind Barometer und eine nach unten gerichtete Positionskamera verbaut. Die Foto- und Videokamera wird durch ein dreiachsiges Gimbal stabilisiert. Über eine automatische Hinderniserkennung und eine Tracking-Funktion verfügt die Mavic Mini aber nicht. Wer Verfolgungsflüge mit der Drohne plant, muss selbst steuern.

Die maximale Reichweite, mit der in Deutschland und der EU konformen Einstellung (CE), liegt bei zwei Kilometern. In der Praxis fliegt die Mavic Mini also deutlich weiter, als es die Drohnenverordnung erlaubt. Laut der gültigen Verordnung muss der Pilot das Fluggerät ohne Hilfsmittel sehen und dessen Lage einschätzen können. In den USA beträgt die Reichweite sogar bis zu vier Kilometer (FCC-Konformität). Das Livebild zum Smartphone hat eine Auflösung von 720. Bei den Testflügen (bei einer maximalen Entfernung von etwa 500 Metern) ist die Bildübertragung mit einem Huawei P20 Pro flüssig und stabil.

Zwar sieht die Mavic Mini aus, als würde sie über die von der Mavic Pro bekannten, nach vorne gerichteten Hindernissensoren verfügen, dies täuscht aber. In den entsprechenden Ausbuchtungen des Gehäuses sind lediglich Aufkleber angebracht. Wer mit der Mavic Mini unterwegs ist, kann sich also nicht blind auf die Technik verlassen – Hindernisse erkennt die Einsteigerdohne nicht automatisch.

Die Kamera der Mavic Mini nutzt einen 12-Megapixel-1/2,3-Zoll-CMOS-Sensor mit einer festen Blende von f/2,8 und einem Sichtfeld von 83 Grad. Die Bitrate der Aufnahmen beträgt immerhin 40 MBit/s (H.264-Codec). Zum Vergleich, die professionelle Mavic 2 nimmt mit einer Bitrate von 100 MBit/s (H.265-Codec) auf. Die maximale Bildrate bei 2,7K-Aufnahmen (2720×1530 Pixel) liegt bei 30 fps; bei Full-HD-Aufnahmen sogar bei 60 fps. Fotos landen als JPEG mit einer Auflösung von maximal 4000×3000 Bildpunkten auf der bis zu 128 GByte großen MicroSD-Speicherkarte.

Der 2-Zellen-LiIon-Akku hat eine Nennkapazität von 2400 mAh (8,36Wh) und eine Nennspannung von 7,6 Volt. Er wird von hinten in die Mavic eingeschoben und ist durch eine Klappe geschützt. Die maximale Flugdauer liegt laut DJI bei 30 Minuten ohne Propellerschutz-Käfig und bei 18 Minuten mit Käfig. Unter Realbedingungen – mit Wind und einigen sportlichen Manövern – erreichen wir gute 29 Minuten Flugzeit, bevor wir mit einer Restkapazität von knapp zehn Prozent landen. Im Schwebeflug dürfte die Mavic Mini also sogar mehr als 30 Minuten in der Luft bleiben. Ein phantastisches Ergebnis hinsichtlich der Größe und des Preises. Der Zustand des Akkus wird während des gesamten Fluges ständig überwacht und mittels App am Smartphone angezeigt.

Zum Laden kommen die Akkus entweder in das Ladedgerät der Fly-More-Combo oder direkt in die Mavic Mini. Den Strom bezieht der Akku dann über das Micro-USB-Kabel. Die Ladebuchse sitzt neben dem Speicherkartenslot auf der Rückseite der Drohne. Warum DJI auf den älteren Micro-USB-Port und nicht auf den aktuellen USB-C-Stecker setzt, können wir nicht verstehen.

Der Handsender sieht den bisherigen Mavic-Sendern sehr ähnlich. Ein zusätzliches Display, wie bei der Mavic-2-Serie, ist aber nicht verbaut. Alle wichtigen Flugdaten und das Livebild sind ohnehin in der App ersichtlich. Die Fernsteuerung liegt gut in der Hand und bietet im ausgeklappten Zustand genügend Platz für das im Test verwendete Huawei P20 Pro mit 6,1 Zoll großem Display. Die beiden Steuers-Sticks sind lediglich angeschraubt und lassen sich zum Transport in einer kleinen Aussparung des Senders verstauen.

Zur Überwachung des Fluges kommt die kostenlose App Go Lite zum Einsatz. Die Software ist übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen. Im Vergleich zur Mavic-2-App Go 4 sind insgesamt weniger Einstellungsmöglichkeiten vorhanden. Dies vereinfacht die Bedienung und ist gerade für Anfänger deutlich weniger verwirrend.

Flugverbotszonen erkennt die Mavic Mini dank des integrierten GPS automatisch. Auch wenn DJI so gegen Missbrauch vorbeugt, mit der Drohnenverordnug sollte man sich als Pilot trotzdem unbedingt vertraut machen.

Im Test nutzen wir eine Vorabversion der App. Diese ist noch nicht final; so sind zum Teil Bilder der Mavic 2 zu sehen. Auch über einige noch nicht übersetzte Textbausteine stolpern wir. Bis zur Auslieferung sollen diese Fehler behoben sein.

Wer bereits mit Drohnen geflogen ist, fühlt sich mit der Mavic Mini sofort vertraut. Die gutmütige, aber sehr direkte Flugcharakteristik gleicht der von Mavic Pro und Mavic 2. Die Drohne reagiert zuverlässig und schnell auf jede noch so kleine Richtungseingabe. Neben dem Standard-Modus (P) stehen ein Kino-Modus (C) und ein Sport-Modus (S) zur Verfügung. Die Wahl des Flugmodi beeinflusst die Geschwindigkeit des Copters. Die Spitzengeschwindigkeit im Sportmodus liegt bei knapp 47 km/h, was zumindest für Verfolgungen von langsamen PKW oder Radfahrern ausreichend ist.

Flugmodus Normal (P) Kino (C) Sport (S)
Steiggeschwindigkeit 2 m/s (7,2 km/h) 2 m/s (7,2 km/h) 4 m/s (14,4 km/h)
Sinkgeschwindigkeit 1,5 m/s (5,4 km/h) 1 m/s (3,6 km/h) 3 m/s (10,8 km/h)
Fluggeschwindigkeit 8 m/s (28,8 km/h) 6 m/s (21,6 km/h) 13 m/s (46,8 km/h)

Ohne eingehende Steuerbefehle steht die Mavic Mini trotz leichtem Wind wie angewurzelt in der Luft. Bei der von DJI angegebenen maximalen Windgeschwindigkeit von 28 km/h kommt man dann allerdings nur noch im Sportmodus vernünftig voran. Wenn es dermaßen windet, trauen sich Anfänger erfahrungsgemäß eh nur selten in die Luft.

Die automatische Rückkehr bei leerem Akku (oder auf Befehl des Piloten) klappt im Test zuverlässig und erfreulich präzise. Die automatisierten Flugmodi Rocket , Dronie und Helix funktionieren ebenfalls zuverlässig. In der Vorabversion der App haben wir lediglich noch mit der Kreisen-Funktion Probleme. Statt das Motiv zu umkreisen, fliegt unsere Mavic Mini einen Kreis vor dem Motiv. Auch dieses Problem soll laut Hersteller zum Verkaufsstart behoben sein.

Folgende automatischen Manöver, die sogenannten Quick-Shots, sind bei der Mavic Mini verfügbar:

  • Rocket - Die Mavic Mini fliegt schnell in die Luft, wobei die Kamera nach unten zeigt und ihrem Motiv folgt. Die Höhenbegrenzung ist auf 12, 18, 24, 30 oder 36 Meter einstellbar.
  • Kreisen - Die Mavic Mini umkreist ihr Motiv in konstanter Höhe und Entfernung.
  • Dronie - Die Mavic Mini fliegt rückwärts und gleichzeitig aufwärts, während die Kamera auf das Motiv ausgerichtet bleibt. Auch hier beträgt die Höhenbegrenzung 12, 18, 24, 30 oder 36 Meter.
  • Helix - Die Mavic Mini fliegt spiralförmig aufwärts und entfernt sich gleichzeitig vom Motiv. Es gelten die gleichen Höhenbegrenzungen wie bei „Rocket“ oder „Dronie“.

Die Anzahl der automatisierten Flugmanöver ist insgesamt deutlich kleiner als bei der teuren Mavic-2-Serie oder der Videodrohne Anafi vom Hersteller Parrot. Neben einigen Videofunktionen, wie der automatischen Motivverfolgung, fehlen auch automatisierte Fotofunktionen, wie die mehrreihigen Panorama-Aufnahmen.

Die Bildqualität der Mavic Mini kann sich sehen lassen und muss sich, trotz deutlich niedriger Bitrate, nicht vor der Mavic Pro oder Mavic 2 Zoom verstecken. Selbst ohne Nachbearbeitung und bei Nutzung der automatischen Belichtung entstehen beeindruckende Foto- und Videoaufnahmen. Wer nicht plant, in der Video-Nachbearbeitung in das 2,7k-Videomaterial (2720×1530 Pixel) hineinzuzoomen, der sollte für schnellere Flugmanöver auf die Full-HD-Auflösung mit 60 fps zurückgreifen.

Verglichen zum Bildmaterial der Mavic-2-Serie fehlt es der Mavic Mini leicht an Dynamikumfang. Die Aufnahmen sind dadurch insgesamt etwas weniger brillant. Das ist allerdings Kritik auf hohem Niveau. Wer nicht plant die Aufnahmen kommerziell zu nutzen, sollte mit der gebotenen Bildqualität locker auskommen.

Bei Bedarf können die Aufnahmeparameter, wie Belichtungszeit oder ISO-Wert, auch manuell eingestellt werden. Das RAW-Format für Fotos steht bei der Mavic Mini im Gegensatz zu ihren größeren Geschwistern allerdings nicht zur Verfügung.

Zum Lieferumfang der Mavic Mini gehören die Drohne samt Akku, USB-Netzteil, Handsender, ein Satz Ersatzpropeller und alle benötigten Anschlusskabel.

Für den Test hat uns DJI die um knapp 100 Euro teurere Fly-More-Combo der Mavic Mini zur Verfügung gestellt. Neben dem Standardzubehör sind hier zwei zusätzliche Akkus, eine Tagetasche, ein Dreifach-Ladegerät und ein Rundum-Propellerschutz beigepackt.

DJI bietet auch für die Mavic Mini das Care-Refresh-Programm an. Für zusätzliche 39 Euro tauscht der Hersteller defekte oder zerstörte Drohnen innerhalb eines Jahres für einen Pauschalpreis aus. Der erste Austausch schlägt mit 40 Euro, der zweite mit 49 Euro zu Buche.

Neben der in der Fly-More-Combo enthaltenen Tasche, dem Propellerschutz-Käfig und der Dreifach-Ladestation sind eine beleuchtete Ladestation, ein Propellerhalter, ein Aufkleber-Kreativ-Kit und ein sogenannter Snap-Adapter von DJI angekündigt. Für Gegenlichtaufnahmen geeignete Graufilter sind derzeit nicht geplant. Diese werden aber höchstwahrscheinlich von anderen Herstellern angeboten.

Die Mavic Mini von DJI bringt wieder Bewegung in den Markt der Kamera-Drohnen. Die Kombination aus einem sehr niedrigen Preis gepaart mit ordentlicher Ausstattung, hoher Bildqualität und beeindruckenden Flugleistungen macht die Mavic Mini zur perfekten Einsteigerdrohne. Wer sich schon immer für Luftaufnahmen interessiert hat, bekommt für knapp 400 Euro ein sehr gutes Einsteigergerät mit nur minimalen Einschränkungen gegenüber deutlich teureren Multicoptern. Mit einem Abfluggewicht von unter 250 Gramm ist auch keine Namensplakette oder Registrierung nötig. Wer die kleine fliegende Kamera nutzen will, braucht lediglich eine Modellflugversicherung.

Die günstige Mavic Mini ist mit Ihren Einschränkungen allerdings nicht für Jedermann geeignet. Wer sich lieber auf Sensorik als auf die eigenen Flugkünste verlässt, der ist mit der etwa drei- bis viermal teureren DJI Mavic-2-Serie (Kaufberatung) besser beraten. Wer auf die Sensorik, nicht aber auf die automatischen Aufnahmeprogramme verzichten kann, sollte sich beispielsweise die Parrot Anafi (Testbericht) ansehen. Auch wer auf hohe Bitraten, sehr hohe Bildwiederholungsraten oder auf das RAW-Format angewiesen ist, muss sich für eine andere Drohne entscheiden und deutlich mehr Geld investieren.

Wer seine Videos sowieso in Full-HD-Auflösung speichert und nicht auf automatische Flugmanöver setzt, macht mit der Mavic Mini alles richtig. Die gute Bildqualität, die einfache Steuerung und die beeindruckende Flugzeit machen die Drohne nicht nur für Einstieger sehr interessant.

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