Jabra Elite 65e: ANC-Headset mit IP54-Zertifizierung im Test
Durch Android zum "Tech-Blogger“ – so könnte man den journalistischen Werdegang von Michael kurz und bündig zusammenfassen. Auf der Suche nach Informationen zum ersten Android-Smartphone im Jahre 2009 auf der Seite AndroidPIT gelandet, dort knapp drei Jahre über Googles mobiles Betriebssystem…
Das ANC-Headset Jabra Elite 65e ist nach IP54-Zertifizierung gegen Staub und Wasser geschützt. Ob der Kopfhörer auch klanglich und mit guter Laufzeit überzeugen kann, das klärt unser Test.
Das „Nackenbügel-Prinzip“ kennen wir schon vom Bose Quietcontrol 30 (Testbericht) und vom Sony WI-1000X (Testbericht) : Die notwendige Technik für eine aktive Rauschunterdrückung ist dort nicht Teil des eigentlichen Headsets, sondern wird vom Nutzer um den Hals getragen. Auch der Jabra Elite 65e hat einen entsprechenden Nackenbügel, an dem sich auch die Bedienelemente des Kopfhörers finden. Der Mikro-USB-Anschluss zum Aufladen findet sich ebenfalls am Nackenbügel, dort sitzt er im hinteren Teil oben.
Die eigentlichen In-Ear-Stöpsel sind mit einem kurzen Kabel mit dem Nackenbügel verbunden. Während die Ohrhörer in Gehäusen aus glattem Kunststoff stecken, ist der größte Teil des Nackenbügels mit gummiertem Material überzogen. Am linken Ohrstöpsel-Kabel befindet sich das Mikrofon für die Telefoniefunktion. Damit beide Ohrstöpsel – wenn gerade nicht eingesetzt – nicht wild in der Gegend herumbaumeln, haben beide auf der Rückseite eine magnetische Fläche. Dort haften sie bei Bedarf aneinander und hängen gut erreichbar vor der Brust des Nutzers.
Die Verarbeitung des Jabra Elite 65e ist gut und das Headset macht alles in allem einen robusten Eindruck. Sowohl der Bose Quietcontrol 30 (Testbericht) als auch der Sony WI-1000X (Testbericht) konnten bei uns in Sachen Wertigkeit allerdings etwas besser punkten.
Der Jabra Elite 65e hat zwei dynamische 15-Millimeter-Speaker mit einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 KHz. Der Frequenzbereich der Mikrofone geht von 50 Hz bis 10 KHz. Die Verbindung zu Abspielgeräten erfolgt per Bluetooth in Version 5 mit Unterstützung für die Profile HSP, HFP, A2DP und AVRCP. Das Headset ist nach IP54-Zertifizierung gegen Wasser und Staub geschützt.
Wie bei den schon von uns getesteten ANC-Kopfhörern Sony WI-1000X (Testbericht) und Bose Quietcontrol 30 (Testbericht) gibt es auch beim Elite 65e eine spezielle App für das Headset. Das interessanteste Feature dort ist ein frei einstellbarer 5-Band-EQ, der brauchbar ins Klanggeschehen eingreift. Vorgefertigte Presets und/oder die Möglichkeit eigene Presets abzuspeichern – wie beim Sony WI-1000X der Fall – gibt es beim Jabra-Kopfhörer nicht. Ansonsten kann der Besitzer in der App beispielsweise das ANC ein- und ausschalten, das geht allerdings auch problemlos und komfortabel direkt am Headset.
Mit den links und rechts am Nackenbügel oben untergebrachten Bedienelementen lässt sich der Elite 65e komfortabel bedienen. Die verschiedenen Taster sind leicht und gut zu erfühlen und haben einen leichten, aber konkreten Druckpunkt. Links sitzen zwei Taster. Einer um die aktive Rauschunterdrückung ein- und auszuschalten, und einer um Google Assistant oder Siri auf dem verbundenen Smartphone zu aktivieren. Rechts gibt es insgesamt drei Knöpfe: zwei Volume-Buttons, die lange gedrückt gehalten ein Lied vor respektive zurückschalten. Außerdem einen mittig sitzenden Multifunktions-Taster, der die Wiedergabe startet und stoppt, außerdem Anrufe annimmt und beendet.
Im Lieferumfang befindet sich neben dem obligatorischen Ladekabel eine Transporttasche aus weichem, gepolsterten Material. Neben Ohrpassstücken in drei verschiedenen Größen ( vom Hersteller earGel getauft) gibt es beim Elite 65e noch Kunststoffflügel in drei Größen, die sich in die Ohrmuschel setzen (earWings). Der Nutzer kann sich aus diesen beiden Komponenten die beste Kombination für einen möglichst guten Sitz heraussuchen.
Mit dem gummierten und verhältnismäßig leichten Nackenbügel trägt sich der Elite 65e angenehm um den Hals. Bis wir mit der Kombination aus earGel und earWings einen guten Sitz erzielten, dauerte es etwas. Diverse Kombinationen mussten wir zu diesem Zweck ausprobieren, bis wir zufrieden waren. Was die Akkulaufzeit angeht, kommen die Herstellerangaben in etwa hin: Versprochen werden bis zu acht Stunden bei eingeschalteter Geräuschunterdrückung und bis zu 13 Stunden ohne. Diese Werte erreichten wir im Test annähernd. Das Aufladen des Headsets nimmt knapp zwei Stunden in Anspruch.
Klanglich gefällt uns der Elite 65e gut, allerdings nicht ganz so gut wie die beiden schon von uns getesteten Konkurrenten Bose Quietcontrol 30 (Testbericht) und Sony WI-1000X (Testbericht) . Zwar liefert der Jabra-Kopfhörer einen verhältnismäßig ausgewogenen Sound über das gesamte Klangspektrum, in den tiefen Frequenzen empfinden wir den Kopfhörer allerdings etwas schwach auf der Brust. Mit dem gut funktionierenden Equalizer in der Jabra-App lässt sich da allerdings noch einiges rausholen.
Auch was die aktive Geräuschunterdrückung angeht, hat die Konkurrenz von Sony und Bose die Nase vorn. Zwar funktioniert das ANC beim Elite 65e gut und blendet Umgebungsgeräusche effizient aus, mehr als Geräuschunterdrückung an oder aus ist allerdings nicht drin. Beim Bose Quietcontrol 30 und beim Sony WI-1000X hingegen lässt sich die Intensität in mehreren Stufen einstellen. So lässt sich genau festlegen wie viel (oder wie wenig) der Nutzer von seiner Umgebung mitbekommt.
Der Jabra Elite 65e ist ein gutes Bluetooth-Headset mit ordentlich arbeitender aktiver Geräuschunterdrückung. An die Konkurrenz in Form des Bose Quietcontrol 30 (Testbericht) und des Sony WI-1000X (Testbericht) kommt der Kopfhörer allerdings nicht ganz heran. Das liegt in erster Linie daran, dass sich ANC beim Elite 65e nicht in Stufen regeln lässt und die In-Ears in Sachen Sound etwas schwächer auf der Brust sind. Preislich liegt der Jabra Elite 65e bis zu 60 Euro unter den Mitbewerbern, ist als kostengünstigere Alternative also allemal einen Blick wert.