Lenovo Motorola Moto C Plus: 130-Euro-Smartphone im Test
Durch Android zum "Tech-Blogger“ – so könnte man den journalistischen Werdegang von Michael kurz und bündig zusammenfassen. Auf der Suche nach Informationen zum ersten Android-Smartphone im Jahre 2009 auf der Seite AndroidPIT gelandet, dort knapp drei Jahre über Googles mobiles Betriebssystem…
Das Moto C Plus ist nur unwesentlich teurer als das Moto C, bietet aber in einigen wichtigen Punkten deutlich mehr. Warum man die 20 Euro Aufpreis auf jeden Fall investieren sollte, verrät unser Testbericht.
Optisch und haptisch gibt es keine Unterschiede zwischen dem schon von uns getesteten Moto C und dem Moto C Plus. Dass es sich um ein recht günstiges Handy handelt, merkt man am Material: Der verwendete Kunststoff fühlt sich nicht gerade wertig an; die Verarbeitung ist hingegen gut. Im Vergleich zum Moto C schneidet das Moto C Plus auch beim Drucktest besser ab: Bei unserem Testgerät knarzte die abnehmbare Kunststoffrückseite nicht wie beim kleinen Bruder an mehreren Stellen.
Tasten und Anschlüsse sind an denselben Stellen wie beim Moto C: Lautstärkewippe und Powerbutton rechts, microUSB-Anschluss und 3,5-Millimeter-Klinkeneingang oben, Hauptkamera hinten oben, der Lautsprecher unten auf der Rückseite und die Frontkamera oberhalb des Displays. Die Androidtasten unterhalb des Bildschirms geben haptisches Feedback, sind jedoch auch beim Moto C Plus nicht beleuchtet. Das Moto C Plus misst 144 × 72,3 × 10 Millimeter bei einem Gewicht von 162 Gramm.
Der Prozessor des Moto C Plus ist ein Meditak-Chip des Typs MT6737m mit vier Kernen und einem Maximaltakt von 1,3 GHz, der Arbeitsspeicher 1 GByte groß. Um den internen, nur 16 GByte großen Speicher zu erweitern, gibt es einen microSD-Karten-Slot. Soweit kaum Unterschiede zum Moto C, abgesehen von der leicht höher taktenden CPU, aber beim Display kommt eine höhere Auflösung zum Einsatz: 1280 × 720 Pixel gibt es beim Moto C Plus auf 5 Zoll. Der Akku hingegen ist fast doppelt so stark, statt 2350 mAh wie beim Moto C hat die Batterie des C Plus immerhin 4000 mAh.
Auch die Hauptkamera punktet mit besserer Ausstattung. Sie löst 8 Megapixel auf, hat eine f/2.2-Blende und einen LED-Blitz. Vorne bleibt es bei einer 2-Megapixel-Knipse mit f/2.8-Blende, 63-Grad-Objektiv und LED-Blitz. In Sachen Konnektivität bietet das Moto C Plus LTE der Kategorie 4, WLAN nach 802.11 b, g und n, Bluetooth 4.2 und GPS. Auch hier gibt es zwei Kartenslots für Dual-SIM-Betrieb und einen microSD-Karten-Steckplatz.
Das höher auflösende Display des Moto C Plus ist im Vergleich zum Bildschirm des Moto C ein so großes Plus, dass man allein schon deswegen die 20 Euro Unterschied beim Preis in Kauf nehmen sollte. HD-Auflösung auf 5 Zoll genügt für eine scharfe Darstellung von Inhalten, die Farbwiedergabe ist um Längen besser als beim Moto C und die Blickwinkelstabilität ist ordentlich. Auf Eingaben reagiert das Panel zufriedenstellend.
Die Hauptkamera des Moto C Plus hat mehr Megapixel und eine etwas lichtempfindlichere Blende als die Knipse des Moto C, bei der Bildqualität konnten wir den Unterschied allerdings nicht wahrnehmen. Auch hier sind Aufnahmen oft unterbelichtet und unscharf, sowohl bei der Kamera auf der Rückseite als auch bei der Kamera auf der Vorderseite. Natürlich darf man bei einem solch günstigen Telefon keine übertriebenen Erwartungen haben, aber wer „gestochen scharfe Bilder – von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang - und auch danach...“ verspricht, der muss auch mit entsprechender Kritik leben können.
Auch wenn der einzige Unterschied zwischen Moto C Plus und Moto C bei RAM und CPU eine klein wenig höhere Taktfrequenz des Quad-Core-Chips ist (1,3 statt 1,2 GHz), kam uns das Handy im Test spürbar flüssiger vor. Flüssig ist allerdings nicht ganz das richtige Wort, denn auch die Performance des Moto C Plus ist alles andere als atemberaubend. Auch hier laggt es schon auf dem Homescreen immer mal wieder, aber alles in allem ließen sich in unserem Test Apps mit weniger Denkpausen und Hängern nutzen als beim Moto C. Wer Wert auf ein flüssig laufendes System legt, der wird mit der Performance des günstigen Moto-Phones aber nicht zufrieden sein.
Die Akkulaufzeit, beim Moto C schon recht ordentlich, ist beim Moto C Plus sehr gut. Mit der 4000-mAh-Batterie kommt der Nutzer bei hoher Beanspruchung problemlos über den Tag, bei nur mäßigem Gebrauch sollte das Telefon schon mal drei bis vier Tage durchhalten.
Wie beim Moto C gibt es Android in Version 7.0, allerdings mit einem älteren Sicherheitspatch: dem vom 5. April 2017. Vom Hersteller wurde optisch und softwareseitig nichts groß geändert und auch Bloatware findet sich lobenswerterweise keine auf dem Handy. Wie es mit zukünftigen Updates ausschaut, hat Lenovo bislang nicht verraten.
Bei nur 20 Euro Preisunterschied fällt die Kaufentscheidung leicht: Das Moto C Plus ist dem Moto C (Test des Moto C ) im Bereich Display deutlich überlegen, aber auch die Performance ist ein klein wenig besser. Wirklich Dolle ist diese aber auch hier nicht und auch die Kamera konnte uns trotz etwas besserer Hardware nicht überzeugen. Unser Tipp, wenn nicht viel Budget da ist und auf jeden Pfennig geschaut werden muss: Das Moto G4 Play (Test des Moto G4 Play ) wirkt um einiges wertiger, hat eine spürbar bessere Performance, eine bessere Hauptkamera und ansonsten eine ähnliche Ausstattung. Das Smartphone bekommt man jedoch teils schon für 120 Euro, das sind 10 Euro weniger als die UVP des Moto C Plus.