Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Bestenlisten aktiv. Hier bringt er auch seine privaten Interessen ein und deshalb für Drohnen, Laser, Balkonkraftwerke, Powerstations und zahlreiche China-Gadgets wie Handwärmer, USB-Lötkolben oder Mini-Taschenlampen zuständig.
HD-Auflösung, Halterung für die Windschutzscheibe, integrierter Akku – und das für unter 20 Euro? Wir haben eine der günstigsten Überwachungskameras fürs Auto getestet.
Das Design der Denver-Dashcam ist in erster Linie funktional. Das quadratische Kunststoffgehäuse wirkt, nicht zuletzt wegen des sehr niedrigen Gewichts von 43 Gramm, nicht besonders hochwertig.
Auf der Rückseite befinden sich das kleine 2,4-Zoll-Display und insgesamt fünf Funktions-Taster. Die Qualität des Monitors ist für die Bedienung ausreichend. Besonders blickstabil ist er allerdings nicht. Ab einem Blickwinkel von etwa 35 Grad invertieren die Farben.
Auf der linken Seite sitzen der Karteneinschub für Micro-SDs mit maximal 32 GByte und eine veraltete Mini-USB-Schnittstelle für die Stromversorgung. Auf der rechten Seite ist eine kleine Öffnung zu erkennen. Dahinter verbirgt sich der Reset-Taster. Das Kamera-Objektiv hat eine Lichtstärke von F=2.0 und eine Brennweite von 3.2 Millimetern. Die damit aufgenommenen Videos haben einen Blickwinkel von 120 Grad. Im Inneren ist außerdem ein kleiner Notfall-Akku verbaut. Dieser versorgt die CCT-1210 etwa zehn Minuten mit Strom.
Zum Lieferumfang gehört eine sehr einfache Scheiben-Halterung, ein kurzes Mini-USB-Kabel und ein Zigarettenanzünder-Netzteil mit festem Mini-USB Anschluss; man kann es also nicht zwischendurch zum Nachladen des Handys verwenden.
Die Kabellänge des Netzteils ist mit etwa 200 Zentimeter ausreichend lang. Die Qualität der Saugnapf-Halterung ist enttäuschend schlecht. Bei den ersten Versuchen wackelte die Kamera stark, da wir sie nicht vernünftig fixieren konnten: Das Plastikgewinde hielt unseren Versuchen nicht stand. Nur mit viel Fingerspitzengefühl gelang es uns, die Feststellschraube so fest anzuziehen, dass die Kamera vernünftig hält.
Die Menüführung ist logisch und übersichtlich. Neben Deutsch und Englisch stehen zahlreiche weitere Sprachen zur Auswahl. Die Bedientaster funktionieren zuverlässig, und die Steuerung lässt keine Fragen offen.
Wirklich viel kann der Nutzer nicht einstellen. Neben Sprache, Videoauflösung, Videoclip-Dauer und Datum gibt es letztlich noch die Bewegungserkennung; außerdem lässt sich das Mikrofon abschalten. Wer möchte, kann noch eine Belichtungskorrektur vornehmen. Bei unserem Testmodell war das allerdings unnötig.
Eine PC-Software oder eine passende Smartphone-App ist nicht erhältlich.
Wer die Kamera einsetzt, muss sich letztlich nur um die Stromversorgung kümmern. Sobald die Dashcam Strom bekommt, startet sie mit der Aufnahme. Nach der Trennung vom Stromnetz stoppt die Aufnahme und die Dashcam schaltet sich selbstständig aus. Daten gehen, dank des verbauten Akkus, beim Abstellen der Zündung nicht verloren. Die Videos haben, je nach Einstellung, eine Länge von drei, fünf oder zehn Minuten. Ist die Speicherkarte voll, überschreibt die CCT-1210 das jeweils älteste Video.
Manuelles Starten und Stoppen der Aufnahmen ist möglich. Wer möchte, kann die aufgenommenen Clips direkt auf dem Display der Dashcam ansehen. Eine Foto-Funktion ist ebenfalls verfügbar. Was diese bringen soll, erschließt sich uns nicht wirklich.
Die Ausstattung der Denver Dashcam ist auf das Nötigste reduziert. Bis auf die Bewegungserkennung und den internen Akku sind keinerlei Extras verbaut. Die CCT-1210 verfügt weder über internen Speicher, noch über Beschleunigungssensor, GPS oder Nachtsichtmodus.
Mangels Erschütterungssensors springt die Kamera bei geparktem Auto auch nicht an, wenn es zu einer Kollision kommt, oder sichert Aufnahmen automatisch gegen Überschreiben, wie es hochwertigere Modelle bei hohen G-Kraft-Belastungen tun.
Die Bildqualität überzeugt nicht. Trotz der angeblicher Full-HD-Auflösung wirken die AVI-Videos unscharf und verwaschen. Angeblich? Na klar, die Kamera wirbt damit, Videos in 1920 × 1080 aufzuzeichnen. Das ist aber nur interpoliert, also hochgerechnet. Der Bildsensor schafft nur die niedrigere HD-Auflösung 1280 × 720 bei 30 fps.
Der Kontrast ist, auch bei Gegenlicht, ausreichend. Bei Dunkelheit kommt die Denver-Kamera an Ihre Grenzen. Ohne einen Nachtsichtmodus sind die Aufnahmen zu dunkel und bei Gegenlicht gehen jegliche Details verloren. Nummernschilder oder Ähnliches sind kaum bis überhaupt nicht erkennbar.
Der Hauptkritikpunkt betrifft allerding den viel zu geringen Blickwinkel der Kamera. Während andere Dashcams einen Öffnungswinkel von 160 bis 170 Grad haben, kommt die Denver auf gerade einmal 120 Grad. Das Ergebnis ist ein zu starker Zoom und zu wenig Weitwinkel. Der Vordermann ist so zwar gut zu erkennen; Was sich aber links und rechts vor dem eigenen Fahrzeug abspielt, bleibt verborgen. Im Zweifel ist so nichts vom eigentlichen Unfallgeschehen auf dem Video zu sehen. Ein absolutes Unding, spätestens damit disqualifiziert sich das Produkt als brauchbarer Beweislieferer.
Die Denver CCT-1210 ist in erster Linie günstig. Wer eine vernünftige PKW-Kamera sucht, sollte aber die Finger von dem 20-Euro-Modell lassen und mehr Geld ausgeben. Abgesehen von der geringen Ausstattung sprechen vor allem die schlechte Videoqualität und der viel zu geringe Blickwinkel gegen die Billig-Kamera.
Wie gut sich in der Praxis die Dashcams von Rollei oder Yi schlagen, testen wir in den nächsten Wochen.