Lenovo Moto G4 und Moto G4 Plus im Hands-on (mit Video)
Die Begeisterung für Technik startete bei Stefan bereits im Alter von drei Jahren mit dem Sharp MZ700 seiner älteren Geschwister und breitete sich schließlich aus auf alles, was explodiert, Strom braucht oder sonstwie mit Biologie, Chemie und Physik zu tun hat – was schließlich auch zu einem…
Hallo bei TechStage, Lenovo hat heute gleich zwei neue Mitglieder seiner Mittelklasse-Serie Moto G vorgestellt: das Moto G und das Moto G Plus der vierten Generation. Wir hatten bereits die Gelegenheit, die beiden Geräte auszuprobieren, die noch in diesem Quartal zur unverbindlichen Preisempfehlung von 249 beziehungsweise 299 Euro im Handel erhältlich sein sollen.
Die beiden Geräte Moto G und Moto G Plus sind dabei fast komplett baugleich: Die Außenmaße sind exakt identisch. Unterschiede gibt es lediglich bei der Kamera und beim Lieferumfang. Außerdem hat das Moto G Plus, hier in weiß, einen Fingerabdruckleser auf der Vorderseite. Das war aber schon alles.
Gegenüber dem Vorgänger, dem Moto G der dritten Generation fällt sofort auf: Mensch, ist das Ding groß geworfen. Das Display misst bei beiden Smartphones nun 5,5 Zoll in der Diagonale, und passend dazu ist auch das Gehäuse ein ganzes Stück gewachsen. Dafür hat das Moto G4 nun merklich abgespeckt und wirkt deutlich schlanker und irgendwie erwachsener.
Die Moto G4s machen einen solide verarbeiteten Eindruck. Nichts knarzt oder quietscht, und die Materialien wirken wertig, obwohl viel Kunststoff zum Einsatz kommt. Dabei steht auch wieder die Konfigurierbarkeit im Fokus: Es gibt die übrigens komplett durchgefärbte Rückschale in insgesamt acht verschiedenen Farben – und wer möchte, findet im Moto Maker noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise fünf verschiedene Akzentfarben. Beide Smartphones sind sowohl mit weißer als auch mit schwarzer Front erhältlich.
Eine offizielle IPX-Zertifizierung haben das Moto G und das Moto G Plus übrigens nicht. Laut Hersteller sind die Telefone aber sowohl außen als auch innen mit einer wasserabweisenden Nano-Beschichtung versehen und sollen damit auch die eine oder andere feuchte Situation meistern.
Apropos Front: Die Vorderseite von Moto G4 und Moto G4 Plus besteht aus Gorilla Glass 3. Unterhalb der Glasscheibe befindet sich das 5,5 Zoll große Display. Die Auflösung beträgt nun Full-HD mit 1920 × 1080 Pixeln, was in einer Pixeldichte von 401 ppi resultiert. Die Darstellung auf dem LCD-Panel ist großartig.
Unter der Haube werkelt bei beiden Geräten ein Snapdragon-617-Prozessor vom Typ MSM8952. Das bedeutet acht bis zu 1,5 GHz schnelle 64-Bit-Rechenkerne und in der Praxis ein erfreulich flott reagierendes Smartphone. Dazu gibt’s eine 550 MHz schnelle Adreno-405-GPU. Der Arbeitsspeicher fasst 2 GByte, die interne Speicher 16 GByte. Per microSDXC-Slot ist eine Erweiterung um bis zu 200 GByte möglich. In der Vergangenheit gab es im Moto Maker auch weitere Speichervarianten – Multimedia-Freaks dürfen also auf Versionen mit 32 oder sogar 64 GByte hoffen.
Die Kommunikation mit der Außenwelt läuft über Bluetooth 4.1, WLAN nach 802.11 a, b, g und n sowie Cat-4-LTE. Die Moto-G-Smartphones der vierten Generation haben jeweils zwei SIM-Kartenslots, ein Adapter von nano- auf microSIM liegt im Karton bei. Apropos Beiliegen: Beide Smartphones unterstützen Qualcomms Schnellladestandard QuickChage 2.0 – beim neuen Moto G Plus ist jedoch im Lieferumfang auch ein Schnellladegerät enthalten. Der trotz wechselbarer Rückseite fest verbaute Akku fasst 3000 mAh. NFC ist übrigens nicht an Bord.
Im Gegensatz zum Moto G4 besitzt das Plus-Modell einen Fingerabdrucksensor. Das ist einerseits praktisch, stört aber andererseits das Design auch etwas, wodurch das Plus irgendwie wuchtiger wirkt. Der Sensor dient übrigens nicht als Home-Button – hier setzt Lenovo auf die Onscreen-Tasten.
Einen weiteren Unterschied gibt es bei den Hauptkameras: Das neue Moto G hat den gleichen Bildsensor an Bord wie das Google Nexus 6 und damit 13 Megapixel sowie einen Phasenvergleichs-Autofokus. Dazu gibt’s einen Dual-LED-Blitz. Beim Moto G Plus dagegen gibt’s einen 16-Megapixel-Sensor – dem renommierten Kamera-Test DxOMark zufolge liegt die Bildqualität hier um Haaresbreite vor der des aktuellen iPhone 6s. Zusätzlich zum Phasenvergleichs-Autofokus bietet das Moto G Plus auch noch einen aktiven Laser-Autofokus.
Die Front-Kameras dagegen sind wieder die gleichen: Hier wie dort kommt ein 5-Megapixel-Modul zum Einsatz, das mit 87 gegenüber 78 Grad allerdings mehr Weitwinkel bietet als das des Vorgängers. Die Lichtstärke beträgt F2.2, in dunklen Umgebungen kann das Display als Blitzersatz dienen.
Auf dem Moto G4 und G4 Plus läuft jeweils Android in der aktuellen Version 6.0 – und zwar ein völlig unverbasteltes Stock-Android, wie Google es schuf. Die Zahl der ab Werk installierten Apps ist entsprechend übersichtlich, und auch der dem Nutzer zur Verfügung stehende Speicherplatz vergleichsweise großzügig bemessen: Von 16 GByte sind ab Werk noch knapp 11 GByte frei.
Ein weiterer Vorteil des Stock-Androids besteht darin, dass Updates zügig auf das Smartphone kommen – eigenen Angaben zufolge werkelt der Hersteller bereits an dem Update auf Android N. Wer möchte, kann außerdem auch den Bootloader entsperren und beliebige ROMs auf sein Smartphone installieren. Dann ist allerdings die Garantie futsch.
Nett sind noch die diversen Schüttel- und Schlenker-Gesten, mit denen sich beispielsweise die Taschenlampe einschalten lässt – oder das Smartphone gleich die Kamera startet. Praktisch finde ich auch noch den Always-On-Screen. Nimmt man das Smartphone in die Hand, zeigt es die Uhrzeit und gegebenenfalls in der Zwischenzeit eingelaufene Notifications inklusive Vorschau auf den Inhalt an.
Unterm Strich hat Lenovo mit dem Moto G und dem Moto G Plus zwei spannende Telefone vorgestellt, die in Sachen Ausstattung kaum Wünsche offen lassen. In Verbindung mit der Konfigurierbarkeit über den Moto Maker, dem flotten Stock-Android, den günstigen Preisen und dem nun deutlich schickeren Design kann ich nur sagen: Hut ab, Lenovo.